AWK Temelin
Pixabay/ivabalk
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Chronik

Reaktorblock in Temelin heruntergefahren

Im tschechischen Atomkraftwerk Temelin nahe der Grenze zu Oberösterreich hat es in der Nacht auf Freitag ein Problem gegeben. Der erste Reaktorblock sei automatisch heruntergefahren worden, teilte der teilstaatliche Betreiber CEZ am Freitagnachmittag mit.

Die Ursache werde noch ermittelt, so Kraftwerkssprecher Marek Svitak gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Reaktorblock war erst am Montag nach einem Brennelementewechsel und Wartungsarbeiten wieder angelaufen. Er hatte zuletzt rund 80 Prozent seiner Leistung erreicht. Es wird erwartet, dass der Block Anfang der Woche wieder ans Stromnetz gehen kann.

Erst Ende März hatte CEZ die Verlängerung der Betriebsgenehmigung für den betroffenen Reaktorblock beantragt. Sie läuft im Oktober aus. Temelin ist nur rund 60 Kilometer von den Grenzen zu Bayern und Österreich entfernt. Umweltschützer halten die Anlage wegen der Kombination russischer Reaktor- mit US-amerikanischer Leittechnik für störanfällig. Das Kernkraftwerk in Südböhmen nahe der Moldau deckt rund ein Fünftel des tschechischen Strombedarfs.

Land will Mitsprache bei Laufzeitverlängerung

Ende April hatte das Land Oberösterreich angekündigt, gegen die bevorstehende Genehmigung der Laufzeitverlängerung des AKW Temelin vorgehen zu wollen. Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) hatte angekündigt, ein Rechtsgutachten an die EU zu übermitteln, das für Österreich mehr Mitspracherecht sieht, weil demnach dem Staat Österreich Parteistellung zustünde.