Atomkraftwerk Dukovany
Tereza Chaloupková
Tereza Chaloupková
Politik

Hoffen auf Mitsprache bei grenznahen AKWs

Als Etappensieg in Sachen Atomenergie bezeichnet Umweltlandesrat Rudi Anschober ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs diese Woche. Demnach ist für Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung nötig.

Weil genau das bei Werken in Tschechien und Slowenien nicht passiert ist, prüfe Oberösterreich gerade rechtliche Schritte, so Anschober. Das Urteil könne bedeuten, dass zum Beispiel trotz der bereits erteilten Laufzeitverlängerung für das nur 150 km von Oberösterreich entfernte tschechische AKW Dukovany auch jetzt noch eine grenzüberschreitende UVP durchgesetzt werden könne.

Experten-Studie bringt alarmierende Ergebnisse

Anschober sagt: „Die Chancen dafür stehen gut. Mit unserer „Allianz der Regionen für einen schrittweisen europaweiten Atomausstieg“ machen wir in Brüssel Druck. Unter anderem mit einer großen Präsentation der Ergebnisse der von uns in Auftrag gegebenen internationalen Studie durch 15 Top-Experten der INRAC (International Nuclear Risk Assessment Group) – unter anderen den ehemaligen Chefs der Atomaufsichtsbehörden der USA und Deutschlands – über die Auswirkungen und das Risiko von Laufzeitverlängerungen im November für das neue Europaparlament und die neue EU-Kommission. Der bereits vorliegende Zwischenbericht ist alarmierend: alte Reaktoren nach Laufzeitverlängerungen weisen ein deutlich erhöhtes Sicherheitsrisiko auf, sie wären nicht mehr neu genehmigungsfähig.“

Grüne Kritik auch an tschechischen Plänen zu Temelin

Unterdessen üben die oberösterreichischen Grünen auch Kritik an den Plänen Tschechiens die Betriebsgenehmigung für das Atomkraftwerk Temelin unbefristet zu verlängern. Landessprecher Stefan Kaineder sieht das durch Pannen bekannt gewordene Atomkraftwerk nahe Oberösterreich als Bedrohung für künftige Generationen.