AWK Temelin
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politik

Temelin: Mitspracherecht für Österreich

Das Land OÖ will weiter gegen die bevorstehende Genehmigung der Laufzeitverlängerung des AKW Temelin vorgehen. Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) will ein neues Rechtsgutachten an die EU übermitteln, das für Österreich mehr Mitspracherecht sieht.

Die vom Land in Auftrag gegebene Studie des Instituts für Umweltrecht der Johannes Kepler Universität Linz habe laut Kaineder gezeigt, dass für eine Laufzeitverlängerung eines AKW eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig wäre. Laut Dalibor Strasky, Antiatom-Beauftragter des Landes OÖ, laufen derzeit sechs Blöcke in der Tschechischen Republik: Vier in Dukovany und zwei in Temelin.

Grenzübergreifende Umweltverträglichkeitsprüfung

Teilweise gebe es Atomkraftwerke, die bis zu 60 Jahre laufen sollen: Das sei eine große Gefahr für all jene, die in der Nähe wohnen, so Kaineder. „Und dieses Gutachten, das wir in Auftrag gegeben haben, sagt eindeutig: Ja, es ist notwendig, dass auch die angrenzenden Staaten in eine Umweltverträglichkeitsprüfung eingebunden werden. Das würde heißen, dass wenn das AKW Temelin oder Dukovany um Laufzeitenverlängerungen ansuchen, dass auch der Staat Österreich eine Parteistellung bekommt und wir unsere Einsprüche laut und deutlich sagen können“, so Kaineder. Die Atomkraftwerke sind im EU-Durchschnitt mittlerweile rund 34 Jahre alt. Das Land OÖ kämpfe seit Jahrzehnten gegen die Atomkraft in Europa, so Kaineder.

AKW Temelin
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Laut Kaineder ist eine Abschaltung bei dieser Technologie die einzige Form der Sicherheit. Laut Erika Wagner, Vorständin des Instituts für Umweltrecht, liegen die beiden tschechischen Atomkraftwerke jeweils weniger als 60 Kilometer von der oberösterreichischen Grenze entfernt. Das sei im Falle eines radioaktiven Unfalls nicht viel.​

Schwierige Löscharbeiten rund um AKW Tschernobyl

Diesen Sonntag jährt sich zum 34. Mal die Atomkatastrophe von Tschernobyl. Mit Tausenden Toten und einer bis heute aktiven Todeszone sind die Folgen des Gaus bis heute spürbar. Weite Regionen Europas wurden damals kontaminiert, auch Oberösterreich war betroffen. „Seit fast drei Wochen wüten in der stark kontaminierten Sperrzone Waldbrände und drohen erneut Radioaktivität freizusetzen. Die Löscharbeiten kommen durch die massive Trockenheit schwer voran und Spuren des radioaktiven Cäsium-137 wurden in den letzten Tagen in der Ukraine, auch außerhalb der Sperrzone, nachgewiesen“, heißt es in einer offiziellen Presseaussendung des Landes OÖ.