Rotmilan
Matthias Schmidt
Matthias Schmidt
Chronik

Heuer schon fünf tote Rotmilane

Die Vogelschutzorganisation BirdLife schlägt Alarm. Fünf tote Rotmilane sind heuer schon in Oberösterreich gefunden worden. Von mysteriösen Umständen ist die Rede. Zwei der großen, streng geschützten Greifvögel wurden jedenfalls vergiftet.

In diesem Jahr sei die Situation allerdings schon dramatisch, so Hans Uhl von BirdLife. „Heuer sind in Oberösterreich fünf tote Rotmilane gefunden worden und von diesen fünf sind zwei, das ist veterinärmedizinisch belegt, mit Carbofuran, diesem Insektenschutzmittel, diesem illegalen, vergiftet worden“, so Uhl.

Rotmilan
pixabay/Alexas_Fotos
Im April 2019 wurden bereits zwei tote Rotmilane gefunden.

Uhl: „Gezielte Anschläge auf Wildtiere“

Carbofuran werde angewendet, um unliebsame Tiere zu vergiften. „Carbofuran wird in toten Beutetieren ausgelegt und Aasfresser gehen drauf und sterben dann einen qualvollen Tod“, so Uhl. Die Rotmilane sind nicht die einzigen Opfer der Giftköder. „Es schaut nach gezielten Anschlägen auf Wildtiere aus. Ob unbedingt die Greifvögel betroffen sein sollen, kann man nicht hundertprozentig sagen. Es können andere Tiere, wie Füchse oder Marder, auch gemeint sein; oder auch Hunde. Es gibt auch einen derartigen Fall, wo ein Hund das Gift gefressen hat und fast gestorben wäre“, so Uhl.

Seit 2017 elf tote Rotmilane

Seit 2017 zählt BirdLife elf Rotmilane, die eines
unnatürlichen Todes starben. "Die erhebliche Dunkelziffer nicht einberechnet“, so Uhl. „Bei einem derzeitigen Brutbestand
von 25 Paaren ist diese hohe Rate an unnatürlichen Todesfällen bestandsgefährdend.“ Jahrzehntelang war der Rotmilan in Österreich ausgestorben. In den vergangenen Jahren wanderten aber wieder einzelne Paare ein.

Naturschutzreferent Manfred Haimbuchner (FPÖ) und Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner verurteilen das Auslegen von Giftködern auf das Schärfste. Die Polizei sucht nach den Verantwortlichen.