Teströhrchen Coronavirus
unsplash/freestocks
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Coronavirus

In Altenheimen sollen alle getestet werden

Am Donnerstag gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bekannt, alle Altersheime durchtesten zu lassen. Auch im Handel soll verstärkt getestet werden. Die Zahl der Erkrankten in Oberösterreich sinkt weiter.

Da das Coronavirus als Ursache für die Sterblichkeit bei Menschen in Alters- und Pflegeheimen besonders hoch ist, will Anschober die Tests in diesem Bereich stark ausweiten. Das betreffe in Österreich rund 130.000 Menschen, so Anschober – mehr dazu in Anschober will alle Altersheime durchtesten (news.ORF.at).

In Linz sei diese Testung bereits am Laufen, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenzentren Keferfeld/Oed, Dornach, im Hillingerheim und am Spallerhof seien bereits getestet worden. Das seien rund 15 Prozente des Personals. Der Rest soll in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz nach Verfügbarkeit von Test getestet werden.

Auch verstärkte Testungen im Handel

Eine andere Gruppe, die künftig verstärkt getestet werden soll, sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Handel. Ob es etwa auch eine Ausweitung der Testungen bei 24-Stunden-Pflegepersonal geben soll, werde derzeit geprüft, so der Gesundheitsminister. Dabei gehe es auch darum, weiter Pflegerinnen und Pfleger einfliegen lassen zu können. Viele 24-Stunden-Betreuerinnen und -Betreuer kommen aus dem Ausland – mehr dazu in Anschober will alle Altersheime durchtesten (news.ORF.at).

435 Menschen in Oberösterreich derzeit erkrankt

Am Donnerstag (Stand 17.00 Uhr) befanden sich in Oberösterreich 2.445 Menschen wegen des Coronavirus in Quarantäne, 78 Personen wurden in einem Krankenhaus behandelt, 31 auf einer Intensivstation. Mit oder an Covid-19 verstarben 36 Menschen.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

Bundesweite Zahlen des Ministeriums

Die aktuellen bundesweiten Zahlen zu den gesamten positiven Testungen auf das Coronavirus können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Sozial- und Gesundheitsministeriums abgerufen werden:

150 Genesene als Plasma-Spender gemeldet

150 Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren und wieder gesund sind, meldeten sich beim Roten Kreuz, um Blutplasma zu spenden. Das Blut der Genesenen könnte Leben retten, weil damit die Antikörper gegen das Coronavirus auf Erkrankte übertragen werden können, die so deutlich bessere Heilungschancen haben sollen. Die Vorarbeiten zu dieser neuen Behandlungsform sollen in der kommenden Woche beginnen. Das Rote Kreuz sucht aber ganz allgemein nach Blutspendern. Vor allem wird derzeit nach Spendern mit den Blutgruppen 0 negativ, A negativ, B negativ und A positiv gesucht.

Wieder mehr Kinder in Schulen

Mit der Lockerung der Coronavirus-Maßnahmen und der Öffnung zusätzlicher Geschäfte stieg auch die Zahl der Kinder, die in die Schule zur Betreuung gegeben werden. In Oberösterreich waren es am Mittwoch etwa 1.200 Kinder zwischen sechs und 14. Das sind rund dreimal so viele Schüler wie vor zwei Wochen. Insgesamt sind aber weiterhin kaum Kinder in den Schulen zur Betreuung. Österreichweit sind es knapp ein Prozent der Sechs- bis 14-Jährigen.

28 Pflegeheime betroffen

Im Bezirksseniorenwohnheim Bad Hall wurden mittlerweile elf Bewohner und acht Mitarbeiterinnen positiv getestet, 39 Bewohnerinnen und 13 Mitarbeiter wurden isoliert, weil sie Kontakt mit Erkrankten hatten. Insgesamt waren am Mittwoch 39 Bewohner und 65 Mitarbeiterinnen in 28 Senioren- und Pflegeheimen an Covid-19 erkrankt.

Wegen des Virus war keine Station oder Abteilung geschlossen. 34 wurden vorgehalten, um genug Platz zu haben, falls die Zahl der Covid-19-Patienten ansteigt. 5,3 Prozent des knapp 27.000 Personen umfassenden Krankenhauspersonals fallen derzeit krankheitsbedingt aus.

Öffi-Semesterkarten gelten in OÖ bis Februar 2021

Die Semesterkarten des oberösterreichischen Verkehrsverbundes (OÖVV) für das Sommersemester 2020 werden aufgrund der Coronavirus-Krise ohne zusätzliche Kosten bis einschließlich Februar 2021 gelten. Studierende, die das Angebot nicht nutzen können, etwa weil sie ihr Studium beendet haben, bekommen das gesamte Fahrgeld zurück, berichtete der OÖVV am Donnerstag.

Agrana produziert nun auch Desinfektionsmittel

Der börsennotierte Frucht-, Zucker- und Stärkekonzern Agrana ist angesichts der Coronavirus-Krise nun auch zum Hersteller von fix fertigem Desinfektionsmittel geworden. Erst kürzlich war das Bioethanol des Konzerns, das eigentlich der Spritbeimischung diente und auch weiterhin dient, auch für die Herstellung von Desinfektionsmitteln zugelassen worden.

Neben der Lieferung des hochprozentigen Alkohols an Großabnehmer der weiterverarbeitenden Desinfektionsmittelindustrie hat die Firma nun selbst die Herstellung von Flächen- und Handdesinfektionsmitteln begonnen. Die Kapazität liegt bei 40.000 Liter pro Woche. Teile der Produktion spendet die Agrana an Pflege- und Sozialorganisationen in Nieder- und Oberösterreich sowie der Steiermark.

BMW-Werk in Steyr steht eine Woche länger still

Das BMW-Werk in Steyr soll nun eine Woche später als geplant die Produktion wieder aufnehmen. Demnach geht es erst Ende kommender und nicht wie angekündigt schon diese Woche wieder los. Zu diesem Entschluss sei man nach Überprüfung der aktuellen Bedarfssituation und Einschätzung der Gesamtlage gekommen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.