Lebensmittel
APA/Barbara Gindl
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Chronik

Versorgung mit Lebensmitteln gewährleistet

Viele machen sich neben der Bedrohung durch das Coronavirus angesichts leerer Regale in Supermärkten Sorgen. Handel und politisch Verantwortliche betonen, dass die Versorgung mit Lebensmitteln gewährleistet ist. Auch Bankomaten bleiben gefüllt.

Der Handel betont, dass in den Hauptlagern genug von den meisten Waren vorhanden sei, man komme nur mit der Lieferung in die Filialen nicht mehr nach. Natürlich steht aber die Frage im Raum, ob es auch in Österreich zu Geschäftsschließungen kommen wird. Am Donnerstag meldete der Lebensmittelhandel bereits massive Nachfragesteigerungen. Auch Freitagfrüh wurden zum Beispiel von Geschäften aus dem Raum Linz gemeldet, dass viele Leute beim Einkaufen sind.

Lebensmittellager gefüllt

Die Lebensmittelhändler melden massive Nachfragesteigerungen. Besonders Grundnahrungsmittel sind begehrt, aber im Grunde wird das gesamte Sortiment mehr nachgefragt als sonst, heißt es von Spar.

Im Raum steht derzeit die Frage von Geschäftsschließungen in Österreich. Im Lebensmittelhandel wird das sicher nicht der Fall sein, ob aber etwa Textilgeschäfte, Buchhandlungen oder Parfumerien, der Schuhhandel oder Blumengeschäfte am Montag noch geöffnet sein werden, war Freitagfrüh noch nicht klar.

Kurz: „Lebensmittelgeschäfte werden immer geöffnet sein“

Die Bundesregierung will am Freitag weitere Maßnahmen bekanntgeben. Bundeskanzler Sebastian Kurz hat am Donnerstagabend aber noch einmal betont: „Je früher wir einschneidende Maßnahmen setzen, desto besser. Was es nicht braucht, ist Panik. Ich kann gewährleisten, dass die Versorgungssicherheit, was Lebensmittel betrifft, selbstverständlich gewährleistet ist. Alle Lebensmittelgeschäfte werden selbstverständlich immer geöffnet sein, zu ganz regulären Öffnungszeiten.“

Kanzler Kurz: „Jeder kann Beitrag leisten“

Die Bundesregierung appelliert an jeden einzelnen, die sozialen Kontakte massiv zu reduzieren, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) äußert sich dazu im Studio.

Bankensprecher: Genug Bargeld vorhanden

Ein eindeutiges Nein kommt vom Sprecher der Banken in Oberösterreich und Generaldirektor der Oberbank, Franz Gasselsberger, zu den Gerüchten, dass es zu einer Verknappung beim Bargeld kommen könnte, weil die Bankomaten nicht mehr befüllt werden: „An diesem Gerücht ist überhaupt nichts dran. Ich weise das aufs Schärfste zurück. Die Bargeldversorgung ist zu 100 Prozent sichergestellt, da brauchen sich die Kundinnen und Kunden überhaupt keine Sorgen zu machen. Wir befinden uns im Moment in einer gewissen Ausnahme- und Stresssituation, anders kann ich mir solche Gerüchte nicht erklären.“

„Ich wiederhole noch einmal: Die Bankomaten sind gefüllt – heute, morgen gestern und sie werden auch übermorgen die Liquidität und die Geldversorgung der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher bei den oberösterreichischen Banken – wobei ich persönlich nur für die Oberbank sprechen kann – zu 100 Prozent sicherstellen“, sagte Franz Gasselsberger im Interview mit dem ORF Oberösterreich.

Kathrin Knappich von der Sparkasse Oberösterreich bestätigte auf ORF-Anfrage ebenfalls, dass es keinerlei Grund zur Panik gibt: „Wir stehen unseren Kunden in unseren Filialstandorten zur Verfügung und sind mit unserer flächendeckenden Ausstattung an Selbstbedienungsgeräten sehr gut aufgestellt. Die Versorgung mit Bargeld sowie die Möglichkeit der Erledigung von Bankgeschäften sind gewährleistet.“

Medizinstudenten für Gesundheitshotline

Bei der Gesundheitshotline 1450 stößt man langsam auch personell an die Grenzen. Die Johannes Kepler Universität hat daher jetzt Medizinstudenten aufgerufen, zu helfen. Angesprochen werden konkret Studenten ab dem vierten Semester, insbesondere jene, die auch als Rettungssanitäter bereits tätig sind. Sie sollen das Team der Gesundheitshotline unterstützen.

Interessierte Medizinstudenten können sich beim Roten Kreuz melden. Sie bekommen für ihren Einsatz dann auch Leistungspunkte für das Studium angerechnet.

Grafik zu Coronavirus-Schutzmaßnahmen
Grafik: QuickHoney/ORF.at

Schutzmaßnahmen in öffentlichen Verkehrsmitteln

Neben den Maßnahmen, die bereits von den ÖBB und den städtischen Verkehrsunternehmen in Linz, Wels und Steyr zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus ergriffen wurden, sollen auch in Lokalbahnen und Regionalbussen Kontakte zwischen Fahrgästen und Fahrpersonal vermieden werden.

Laut einer Aussendung des Landes Oberösterreich und des OÖVV bleibt im Regionalbusverkehr die vordere Wagentür ab kommendem Montag bis auf weiteres geschlossen. Einsteigen kann man dann nur mehr durch die hinteren Wagentüren. Aus diesem Grund wird der Verkauf von Fahrkarten beim Buslenker vorübergehend eingestellt. In den Lokalbahnen entfällt der Verkauf durch den Schaffner. Die Fahrgäste werden ersucht, Fahrkarten vor Fahrtantritt über andere Vertriebskanäle zu kaufen.

Die Verkehrsunternehmen werden auch in den nächsten Wochen die Reinigung der Fahrzeuge besonders sorgfältig durchführen.

Gottesdienste ohne Gläubige

Von Seiten der katholischen Kirche hieß es Freitagfrüh, der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer habe angeordnet, Versammlungen aller Art bis auf weiteres abzusagen. Ab Montag finden Gottesdienste statt – allerdings ohne Gläubige, nur mit dem Priester. Die Kirche höre nicht auf zu beten und Eucharistie zu feiern, heißt es. In den Pfarren können Gottesdienste aber schon am Wochenende ausfallen. Entschieden wird das von den jeweiligen Pfarrverantwortlichen.