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pixabay/DarkoStojanovic
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Gesundheit

Coronavirus: 66 Fälle in Oberösterreich

16 neue Ansteckungen seit Mittwochabend sind in Oberösterreich am Donnerstagabend bekannt geworden. Die Maßnahmen, um die weitere Ausbreitung der Krankheit Covid-19 einzudämmen, werden inzwischen immer umfangreicher.

Die Gesamtübersicht über die Patientinnen und Patienten nach Bezirken, die am Donnerstagabend vom Land Oberösterreich ausgesandt wurde:

  • Perg 13
  • Linz 12
  • Urfahr-Umgebung 9
  • Linz-Land 8
  • Wels 6
  • Wels-Land 6
  • Ried 4
  • Grieskirchen 3
  • Vöcklabruck 2
  • Steyr 2
  • Schärding 1

Unter den positiv Getesteten ist auch ein Mitarbeiter des Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. Es handelt sich um einen Physiotherapeuten. Die Abteilung Physikalische Medizin wurde geschlossen, alle Termine abgesagt. Mehr dazu in Ordensklinikum Linz: Mitarbeiter erkrankt

Ein Patient und sechs Mitarbeiter des Klinikums Wels-Grieskirchen stehen aktuell unter häuslicher Quarantäne. Der Patient war vor drei Tagen für einen Eingriff in der Tagesklinik, er wies einen Tag später Symptome einer Covid-19-Erkrankung auf und wurde dann auch positiv getestet. Der Patient befindet sich nun in häuslicher Quarantäne. Klinikum-Personal, das Kontakt zum betroffenen Patienten hatte, wurde unter häusliche Quarantäne gestellt – davon betroffen sind ein Arzt und fünf Pflegekräfte. Aufgrund dieser Personalreduktionen müssen verschiebbare tageschirurgische Eingriffe abgesagt werden.

Besuchsverbot in vielen Einrichtungen

Am Donnerstag wurde vom Land Oberösterreich ein absolutes Besuchsverbot in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, sowie Reha- und Wohneinrichtungen nach dem Chancengleichheitsgesetz verlautbart, das ab Freitag in Kraft ist. Mehr dazu in Besuche in Spitälern und Heimen verboten

Kundenverkehr in Amtsgebäuden beschränkt

Ab Montag wird der Kundenverkehr in den oberösterreichischen Bezirkshauptmannschaften und im Landesdienstleistungszentrum Linz eingeschränkt. Um die persönlichen Kontakte auf das nötigste zu reduzieren, werden in den Amtsgebäuden bei den Eingängen Anlaufstellen eingerichtet, informierte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) Donnerstagnachmittag: „Die Lage ist durchaus ernst, die Dynamik des Zuwachses der Krankheitsfälle mit einer täglichen Verdoppelung ist eingetreten“, meinte er. Daher seien „drastische Schritte notwendig, um die Dynamik zu durchbrechen“.

Kindergärten und Krabbelstuben des Landes bleiben offen

Außer dem Zurückfahren des Kundenverkehrs in den öffentlichen Einrichtungen wird ab Montag in den Landesmusikschulen kein Unterricht mehr stattfinden. Die Kindergärten und Krabbelstuben im Land bleiben hingegen alle geöffnet, doch sollten die Betreuungseinrichtungen nur in Anspruch genommen werden, wenn Eltern keine andere Möglichkeit sehen. Das selbe gilt auch für die Schulen, die Gebäude bleiben zwar offen und in jeder Schule wird es eine Ansprechperson geben, führte LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP), die auch für Gesundheit und Bildung zuständig ist, aus. Es werde sicherlich kein Schüler heimgeschickt, aber es soll nur kommen, wer muss.

Gleichzeitig appellierte Haberlander an „eine maßvolle Nutzung der Hotline 1450“. Diese sei nur für Gesundheitsfragen und nicht für Themen wie beispielsweise Schulschließungen oder Reisestornos gedacht, betonte sie.

Einzelne Schulen geschlossen

Zwei Bundesschulen – die HAK im Auhof und das gesamte Hamerlinggymnasium sind ab Freitag geschlossen, ebenso eine Volksschule in Dornach, ein Hort in Dornach und ein Kindergarten der Caritas in Linz.

Museen und Thermen geschlossen

In Linz stellen ab Freitag, ebenso wie alle Landesmuseen, alle städtischen Museen ihren Betrieb ein, ab Montag folgt die Musikschule. Mehr dazu in Museen in Oberösterreich haben ab Freitag zu

Seit Donnerstag sind einige Thermen in Österreich schon vorsorglich geschlossen, so auch die oberösterreichischen Eurothermen Bad Schallerbach, Bad Ischl und Bad Hall.

Linzer Krabbelstuben bleiben offen

Die städtischen Krabbelstuben, Kindergärten und Horte in Linz dagegen bleiben vorerst geöffnet. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) appelliert allerdings an die Eltern: „Bitte lassen Sie, wenn irgend möglich ihre Kinder zuhause.“ Nur wenn es keinerlei Betreuungsmöglichkeiten gebe, sollte der Nachwuchs eine städtische Einrichtung besuchen.

Auch die Kirchen und Religionsgesellschaften setzen ab Montag öffentliche Gottesdienste und Versammlungen weitestgehend aus. Kirchliche Familienfeiern wie Taufen und Hochzeiten sollen verschoben werden.

Betriebsurlaub bei Pierer Mobility

Europas größter Motorradbauer, die Pierer-Mobility-Gruppe, die frühere KTM Industries, schließt wegen der „aktuell herrschenden Ausnahmesituation“ rund um das Coronavirus den Betrieb und die Produktion am Stammsitz in Mattighofen (Bezirk Braunau) für zwei Wochen und streicht die Unternehmensziele für 2020.

Der Betriebsurlaub dauert von 30. März bis 10. April, teilte die Pierer Mobility AG am Donnerstagabend mit. Ausgelöst wird diese Maßnahme dem Unternehmen zufolge durch eine mögliche bevorstehende Unterbrechung der Zulieferkette aus Norditalien. In dieser vom Coronavirus stark betroffenen Region sind viele Zulieferbetriebe angesiedelt. Durch den Betriebsurlaub vermeide KTM eine mögliche unkontrollierte Betriebsunterbrechung, wird betont

Hilferuf der Busunternehmer

Die Covid-19-Pandemie greift immer stärker in die Wirtschaft ein. Bei den Busunternehmern herrscht pure Verzweiflung ob der Auswirkungen. Der Spartenobmann der Busunternehmer in der Wirtschaftskammer, Martin Horvath, schlug am Donnerstag Alarm: Man brauche dringend Hilfe, sonst sei die Branche kaputt. Erste Unternehmen hätten bereits Insolvenz angemeldet, andere Busse abgemeldet. Die bevorstehenden Schulschließungen würden den Linienverkehr zum Erliegen bringen, dann würden die Auswirkungen noch dramatischer werden. Auch Schulausflüge im Juni würden bereits abgesagt.

Grenze nach Tschechien dicht

Die tschechische Regierung schließt wegen der Coronavirus-Krise ihre Grenzen für Reisende aus 15 „Risiko“-Ländern – darunter auch Österreich. In OÖ trifft das besonders Pendler, Arbeitskräfte in der Gastronomie sowie den ganzen Transitverkehr. Mehr dazu in Tschechien macht die Grenze zu