Coronavirus blood test concept. Doctor hands in medical gloves holding test tube with blood for Coronavirus analysis over laboratory desk. 2019-nCoV Coronavirus originating in Wuhan, China
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Chronik

Coronavirus-Verdacht in Linz – Entwarnung

In Linz-Pichling ist Dienstagvormittag ein Coronavirus-Verdachtsfall aufgetreten, so der Magistrat. Am Nachmittag konnte Entwarnung gegeben werden. In einer Pressekonferenz beruhigte LH Thomas Stelzer (ÖVP), „es gibt zurzeit in OÖ keine Erkrankungen an diesem Virus“.

Der 55-jähriger Mann war mit einer Gruppe in Venedig und zeigte nach seiner Rückkehr Symptome, die auf eine CoV-Infektion hindeuten könnten. Er wurde daraufhin von Ärzten umgehend in der Ordination eines praktischen Arztes isoliert. Die anderen Mitglieder der Reisegruppe wurden aufgefordert, Kontakt mit anderen Personen zu vermeiden.

Am Nachmittag teilte der Linzer Magistrat mit, dass zwei Labortests negativ verlaufen sind. „Das Zusammenspiel zwischen den Behörden hat bestens funktioniert. Der Vorfall mit gutem Ausgang zeigt uns, dass Linz gut vorbereitet ist“, so der Linzer Bügermeister Klaus Luger (SPÖ) in einer Medienmitteilung.

Stelzer: Zehn Proben noch in der Analyse

In einer live übertragenen Pressekonferenz sagte Stelzer am Nachmittag, „es ist eine Krankheit, die in den allerallermeisten Fällen geheilt werden kann und wo man auch wieder gesund wird“. In Oberösterreich gab es bisher 25 Testungen mit negativem Ergebnis, „zehn Testungen sind jetzt noch im Laufen“. Nachdem im jüngsten Verdachtsfall die Tests negativ waren, gibt es noch neun offene Testungen.

15 Minuten Kontakt für Infektion

Der Virologe und Chef für öffentliche Gesundheit bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), Franz Allerberger, sagte im Interview mit ORF-Redakteur Gernot Ecker, er verstehe die Verunsicherung zwar, es gebe dazu aber wirklich keinen Grund. „Wir können belegen, dass es eine Mensch zu Mensch-Übertragung gibt, das steht völlig außer Frage“. Was sich bis jetzt gezeigt habe ist, dass die Ansteckung etwa in der gleichen Art ablaufe wie bei anderen Atemwegserkrankungen – „das heißt, wir benötigen in etwa einen 15 Minuten langen direkten Kontakt mit einer Infektionsperson“.

Auf die Frage, wann es möglich sein wird gegen das Virus medizinisch vorzugehen, sagte Allerberger: „Da bin ich skeptisch, weil wir bei vielen Virus-Infektionen sehen, dass wir keine zielführende Therapie wirklich geschafft haben“. Am Beispiel Grippe sehe man, „dass wir es in den letzten Jahrzehnten nicht geschafft haben, eine effektive Therapie zu finden. Ich fürchte, dass das bei Corona ähnlich sein wird. Derzeit haben wir weder eine medikamentöse Therapie noch einen Impfstoff“.

Großeinsatz auf der Westautobahn

Am Montagabend hat es in Allhaming auf einem Parkplatz an der Westautobahn einen Großeinsatz gegeben, nachdem ein Insasse in einem tschechischen Reisebus über grippeähnliche Symptome geklagt hat. Ergebnis: Fehlalarm, der Passagier selbst fühlte sich plötzlich nicht mehr krank, Symptome konnte der Arzt auch keine feststellen. Der aus Italien kommende Bus fuhr daraufhin weiter – mehr dazu in CoV-Verdacht: Tschechischer Reisebus angehalten (ooe.ORF.at)

In Radio Oberösterreich werden Ihre Fragen beantwortet

  • Morgen Mittwoch, 11.00 Uhr, Radio Oberösterreich im Gespräch: Petra Apfalter, die Leiterin des Instituts für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin am Krankenhaus der Elisabethinen in Linz.
    Sie beantwortet auch Ihre Fragen, die Sie ab 6.20 Uhr auf unseren Anrufbeantworter mit der Nummer 0723 60 60 63 stellen können. Oder Sie schicken Ihre Frage per Mail an net.ooe@ORF.at

Weitere Sondersendungen zum Thema im ORF:

  • Dienstagabend um 20.15 Uhr, ORF2 eine Sonder-ZIB in der Länge von 15 Minuten (Stand, 15.00 Uhr)
  • Morgen Mittwoch dann ein „Thema spezial“ zum Corona-Virus um 20.15 Uhr in ORF2