Absperrung nach Doppelmord in Wullowitz
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Chronik

Warten auf Gutachten nach Bluttat

Gut drei Wochen nach der Bluttat eines 33-jährigen Asylwerbers in Wullowitz, bei der zwei Menschen getötet wurden, sind weiterhin einige Fragen offen. Vor allem wartet man bei der Staatsanwaltschaft auf ein Gutachten der Psychiaterin Adelheid Kastner.

Dieses Gutachten soll klären, ob der Afghane zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war oder nicht. Davon wird die weitere Vorgangsweise und auch die Frage einer Anklageerhebung abhängen. Dabei gibt es wohl nur zwei mögliche Varianten. War der Afghane zurechnungsfähig, dann dürfte er laut Staatsanwaltschaft wegen zweifachen Mordes angeklagt werden. War er unzurechnungsfähig, dann könnte auch eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher in Frage kommen.

Tötungsabsicht bestritten

Bei den Einvernahmen gab der 33-Jährige beide Taten zu, bestritt aber eine Tötungsabsicht. Dennoch geht man bei der Staatsanwaltschaft aufgrund der eindeutigen Ermittlungsergebnisse und der klaren Faktenlage davon aus, dass man den Afghanen bei Zurechnungsfähigkeit wegen zweifachen Mordes anklagen wird. Fraglich ist, wann das Gutachten vorliegen wird. Davon wird auch abhängen, ob es noch heuer zu einer Anklage kommen wird.

Ebenfalls noch ausständig sind die schriftlichen Obduktionsergebnisse der beiden Opfer. Der Asylwerber hatte am 14. Oktober nach einem Streit mit seinem Flüchtlingsbetreuer diesen mit einem Messer lebensgefährlich verletzt und wenig später auf der Flucht einen unbeteiligten Landwirt ermordet. Der Flüchtlingsbetreuer des Roten Kreuzes erlag wenige Tage später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.