Es soll um einen Streitwert von rund 50 Millionen Euro gehen. Eine demenzkranke 82-Jährige soll gegen ihren Willen dazu gebracht worden sein, ihr Anwesen dem Neffen ihres verstorbenen Mannes zu überschreiben – anstatt jenen Verwandten, an die sie eigentlich vererben wollte, so der Vorwurf. Ermittelt wird seitens der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen eine Anwältin, einen Notar und einen Sachverständigen, sowie einen vierten Beschuldigten, seit auch ein Anwesen im Innviertel noch Teil der Ermittlungen wurde.
Neue Anwaltskanzlei kurz vor Verhandlungsabschluss
Der Anwalt jener Verwandten, die die von der Pensionistin gewünschten Begünstigten gewesen sein sollen, sprach Freitagabend erstmals in der ZiB 2. Plötzlich sei eine neue Anwaltskanzlei vom Traunsee ins Spiel gekommen. Kurz bevor die eigentlich von der Frau gewünschten Verwandten geerbt hätten. Es habe nur mehr eine Verhandlung gefehlt.
„Anstelle der Verhandlung kam es dann zu Unterfertigungsterminen. Es war auch immer derselbe Notar anwesend und es wurden Verträge unterfertigt, die die neue Anwaltskanzlei angefertigt hatte“, so der Anwalt Thomas Riedler in der ZiB 2.
Betrugsverdacht weitet sich aus
Ein Erbschaftsstreit um ein millionenschweres landwirtschaftliches Anwesen in Pasching (Bezirk Linz-Land) – bei dem wegen des Verdachts des schweren Betruges ermittelt wird – weitet sich aus.
Die Frau wurde trotz ihrer Demenz für geschäftsfähig erklärt. Sowohl gegen den Gutachter als auch gegen die Anwältin und den Notar wird von Seiten der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt.