Nachtbild des Linzer Stadtrandes
Getty Images/Westend61
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Umwelt

Gesetz gegen Lichtverschmutzung in Kraft

Als erstes Bundesland führt Oberösterreich ein Gesetz ein, das die Lichtverschmutzung verhindern soll. Das Ziel: weniger Licht, dafür besseres Licht. So wird unter anderem die öffentliche Beleuchtungszeit in Gemeinden begrenzt. Die entsprechende Novelle des Umweltschutzgesetzes tritt am Mittwoch in Kraft.

Die Nächte werden immer heller und die Lichtverschmutzung nimmt ständig zu, in Europa um sechs Prozent jedes Jahr. Der Himmel über Linz ist im Schnitt 50-mal heller als ein natürlicher Nachthimmel. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, sondern auch auf Tiere und Pflanzen. Mehr als die Hälfte aller Tiere sind nachtaktiv und werden durch künstliches Licht gestört. Zugvögel schweifen von ihren Routen ab, und Milliarden Insekten verenden an Laternen. „Wenn die Nacht jetzt zum Tag gemacht wird, dann sind sie einfach verstört“, erklärt Martin Schwarz, Insektenexperte vom Biologiezentrum Linz.

Die Umsetzung des Gesetzes

Das Ziel der Novelle ist es, weniger, aber besseres Licht zu erzeugen. „Das Ziel war nie, dass es kein Licht mehr geben soll, sondern dass das viele Licht, das wir gar nicht brauchen, das nur aufgedreht ist, obwohl es nicht gebraucht wird, dass das wegkommt“, so Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne). Die Gemeinden erhalten nun ein klares Regelwerk für die Lichtumstellung im öffentlichen Raum. Die Beleuchtungsmittel sollen die richtige Lichtfarbe und -intensität haben, um möglichst wenig Schaden in der Natur zu verursachen. Ab 22.00 Uhr soll das Licht ausgehen, außer es wird benötigt.

Kameraobjektive in der Dunkelheit, die auf Sternenhimmel gerichtet sind
Günter Kerschhuber
Besonders in dicht besiedelten Gebieten verschwinden die Sterne mit der Lichtverschmutzung

Positive Rückmeldungen aus der Gemeinde

Kirchschlag bei Linz gilt als Mustergemeinde. Zwischen 2014 und 2018 wurde die gesamte kommunale Beleuchtung auf umweltschonendes und warmes Licht umgestellt. Anfangs gab es Bedenken, dass es zu dunkel sein könnte, doch die positiven Rückmeldungen überwiegen, so die frühere Bürgermeisterin Gertraud Deim. Mit dem neuen Gesetz solle auch das Problembewusstsein steigen.