Landesgericht Wels von aussen
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CHRONIK

630.000 Euro Schadenersatz für Ohlsdorf

Zehn Jahre nach einer Verunreinigung des Trinkwassers hat die Gemeinde Ohlsdorf vor Gericht einen Sieg errungen. Ohlsdorf wurde in erster Instanz ein Schadenersatz zugesprochen.

Seit mittlerweile zehn Jahren kämpft die Gemeinde Ohlsdorf aus ihrer Sicht um Gerechtigkeit. Fast eine Million Euro hat es die Gemeinde nahe dem Traunsee gekostet, dass das Grundwasser verseucht war – weil jemand nachweislich Pestizide illegal auf einer Deponie entsorgt hat. Strafrechtlich wurden die damals Beschuldigten nach jahrelangem Hin und Her freigesprochen.

630.000 Euro Schadenersatz

Auf dem Zivilrechtsweg hat das Landesgericht Wels jetzt für Ohlsdorf entschieden. Gut 630.000 Euro Schadenersatz sollen der Entsorgungsbetrieb und dessen ehemaliger Geschäftsführer jetzt an die Gemeinde bezahlen. Auch die Prozesskosten in der Höhe von 70.000 Euro entfallen auf sie.

Ohlsdorf musste Trinkwasser zukaufen

Ohlsdorf muss damals für rund 3.000 Euro pro Monat Wasser aus den Nachbargemeinden zukaufen. Bürgermeisterin Ines Mirlacher von der SPÖ spricht von einem wichtigen Zeichen: „Das Urteil ist ein wichtiges Zeichen nach außen hin, dass man nicht mit der Umwelt tun kann, was man will.“ Mirlacher bezweifelt aber, dass der Schuldspruch hält. Schon bisher waren Schuldsprüche in diesem Fall wieder aufgehoben worden. Die Beschuldigten weisen weiter jede Verantwortung von sich. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.