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Erste Pflegelehrlinge begannen Ausbildung

Die ersten Pflegelehrlinge in Oberösterreich sind bereits in ihre Ausbildung gestartet. Drei von ihnen haben beim Sozialhilfeverband Ried ihre Tätigkeit aufgenommen, voraussichtlich fünf werden dies im Seniorenzentrum Spallerhof in Linz tun. Damit werden knapp zehn Lehrlinge im Pilotbetrieb in Oberösterreich erwartet.

Im November beginnt für sie die Berufsschule in Linz, in Kooperation mit der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Neuromed Campus (OÖG). Die Pflegelehre schafft – neben Pflegestartern, HLPS und Lehrgang Junge Pflege – einen weiteren Zugang zu einer Pflegeausbildung vor dem 17. Lebensjahr, hieß es in den Unterlagen zu einer Pressekonferenz mit Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander, Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (beide ÖVP), Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), der Rieder Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer und Jennifer Nieke, Direktorin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Kepler Universitätsklinikum (KUK) Linz, am Montag in Linz.

Häufig Kooperationen für den Lehrbetrieb

Um Lehrbetrieb zu sein, müssen alle Stationen der Pflegelehre angeboten werden, oft geschieht dies in Kooperationen. So arbeitet der Sozialhilfeverband Ried mit dem örtlichen Krankenhaus zusammen. Etliche Einrichtungen würden ihre Bewerbung als Lehrbetrieb vorbereiten, hieß es. Die interessierten Jugendlichen müssen sich bei einem Lehrbetrieb bewerben. Eine Betreuungsperson kann maximal drei Lehrlinge begleiten.

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Möglichkeit zur Pflegeassistenz oder Pflegefachassistenz

Die Lehrlinge können aus zwei Berufsbildern wählen: der Pflegeassistenz mit einer Lehrzeit von drei Jahren und der vierjährigen Ausbildung zur Pflegefachassistenz. Die Lehre umfasst praktische und theoretische Ausbildung wie Menschen im Krankenhaus, Pflegeheim und zu Hause sowie mit Beeinträchtigungen pflegen bzw. allgemeinen und Fachunterricht. Jeweils im November soll der Turnus für die neuen Lehrlinge an der Berufsschule 1 in Linz losgehen.

NEOS OÖ skeptisch bei Pflegelehre

Julia Bammer, Sozial- und Gesundheitssprecherin der NEOS OÖ äußert sich in einer Aussendung skeptisch zur Pflegelehre. Internationale Erfahrungen würden zeigen, dass das Senken der Einstiegshürden allein keinen nachhaltigen Effekt auf den Personalmangel habe, so Bammer. Sie spricht auch einmal mehr die erhöhte emotionale Belastung für die jungen Menschen an, denen sie durch die Lehre ausgesetzt werden.

Immer mehr Lehrlinge für Pflegeberuf

Fast 1.600 Menschen befinden sich derzeit in einer Pflegeausbildung – das sind 171 mehr im Halbjahresvergleich. Die meisten absolvieren die zweijährige Ausbildung: Fachsozialbetreuung Altenarbeit.