Pünktlich um 9.30 Uhr fiel am Sonntag der Startschuss für den 22. Linz Donau Marathon. Die Organisatoren hatten sich auch heuer neuerlich die Verbesserung des Herren-Streckenrekordes als Ziel gesetzt. Wohl wegen der hohen Temperaturen war das aber in diesem Jahr nicht gelungen. Kifle aus Eritrea siegte mit einer Zeit von 2:08:15. „Ich bin sehr glücklich, dass ich gewonnen habe. Der Pacemaker hat uns sehr unterstützt“, so Kifle nach seinem Sieg im Ziel.
Bei den Frauen triumphierte Rebecah Jeruto Cherop aus Kenia mit 2:33:05. Sie kam sichtlich mit letzter Kraft ins Ziel und musste anschließend medizinisch versorgt werden. Platz zwei ging an Lina Jepkemoi, ebenfalls aus Kenia. Auf Platz drei landete Gulum Tekle aus Äthiopien.
„War saubrutal“
Erstmals seit 2019 wurden in Linz außerdem wieder die heimischen Meistertitel im Marathon vergeben. Den österreichischen Staatsmeistertitel holte sich Andreas Vojta mit 2:19:15. Der 34-jährige Niederösterreicher verpasste allerdings das angepeilte Olympialimit für Paris 2024.
„Ich bin bei 15 Kilometern kreislaufmäßig durch gewesen. Ich hab gewusst, ich muss jetzt zurückfahren, sonst kann ich ins Ziel wandern. Man redet es sich ein bisschen schön im Vorfeld, ja im Schatten und geht schon, aber es war einfach saubrutal“, so Vojta nach dem Lauf.
Erster Staatsmeistertitel für Bendl-Tschiedel
Bei den Frauen holte sich die Wienerin Carola Bendl-Tschiedel mit 2:52:23 den Staatsmeistertitel. „Ich habe mir versucht vorzustellen, dass gerade die schweren Bedingungen mir zugutekommen, weil ich doch schon beträchtliche Erfahrung habe und auch schon bei Hitze gut gelaufen bin. Ich habe auch versucht, mich am Anfang einzubremsen. Ich bin super zufrieden, die 2:52 gehen für die heutigen Verhältnisse sehr in Ordnung“, so Bendl-Tschiedel. Für sie ist es der erste Staatsmeistertitel ihrer Karriere.
Junger Wiener gewann Halbmarathon
Der Wiener Timo Hinterndorfer war die Nummer eins im Halbmarathon. Der erst 19-jährige Sieger bewältigte die Strecke in Linz in 1:03:25 Stunden. „Es ist schon sehr anstrengend gewesen. Im Vergleich zu den letzten Jahren viel heißer. Damit wurde es auch viel früher sehr anstrengend. Aber ich habe gekämpft bis zum Ende. Bin sehr happy, dass ich bis zum Ende dabei war“, so Hinterndorfer nach seinem Sieg.
Halbmarathon: Beste Österreicherin aus OÖ auf Platz zwei
Bei den Frauen behielt die Schweizerin Sereina Scherzinger die Oberhand. „Ich bin zufrieden auch mit der Zeit, angesichts der warmen Bedingungen. Jeder Schatten war heute willkommen“, so Scherzinger nach dem Lauf. Beste Österreicherin wurde die Oberösterreicherin Kerstin Springer auf dem zweiten Platz.
Mehr Teilnehmer als im Vorjahr
Im Vorjahr hatten nicht einmal 12.000 Sportlerinnen und Sportler die Laufschuhe geschnürt, für die 22. Auflage des Linz-Marathons am Sonntag wurde die Marke von 17.000 überschritten, so Günther Weidlinger vom Marathon-Organisationsteam. „Wir freuen uns jetzt, dass wir nach der Pandemie wieder Topzahlen liefern können. Und natürlich hilft uns auch der neue Fünfkilometerlauf, wo 1 .700 Athletinnen und Athleten gemeldet sind“, so Weidlinger.
Sendungshinweis
- ORF Sport +, 9.15–12.30 Uhr: „Linz-Marathon 2024“ (Liveübertragung)
- ORF1, 19.00 Uhr: „Linz-Marathon 2024 – Highlights“
- ORF2, 19.00 Uhr: Zusammenfassung in „Oberösterreich heute“
- ORF Radio Oberösterreich, 6.00–19.00 Uhr: Liveberichterstattung und Blick hinter die Kulissen des Marathons
- ooe.ORF.at: Live-Marathon-Berichterstattung und aktuelle Verkehrsinformation
Hoffnung auf Streckenrekord
Das große Ziel war am Sonntag neuerlich die Verbesserung des Herren-Streckenrekordes. Im Fokus stand vorab die Zeit von 2:06:13 – aufgestellt von Fikre Bekele im Oktober 2022. Bei der 20. Jubiläumsauflage des Linzer Laufspektakels unterbot der Äthiopier die damals bereits 15 Jahre alte Rekordmarke des Ukrainers Alexander Kuzin aus dem Jahr 2007 um mehr als eine Minute.
Als heißer Anwärter auf eine neue Rekordmarke galt Kifle. Mit einer persönlichen Bestleistung von 2:05:28 war der Läufer aus Ostafrika der schnellste gemeldete Athlet in Linz, der bereits Spitzenplatzierungen bei Weltmeisterschaften (Platz 22) und Olympischen Spielen (Platz 14/2021) auf seiner Visitenkarte stehen hat.
Rund 400 Beamte und Sanitäter im Einsatz
Entlang der Strecke standen den Läuferinnen und Läufern insgesamt neun Labstellen zur Verfügung. Für Motivation sorgten die vielen Musikgruppen und mehrere Tempozonen. Angesichts der sommerlichen Temperaturen waren auch rund 200 Rettungssanitäter gewappnet. Vonseiten der Polizei standen ebenfalls rund 200 Beamte im Dienst. Es gab zahlreiche Straßensperren. Lesen Sie mehr in Linz-Marathon: Alle Straßensperren im Überblick (ooe.ORF.at)