Molln Bohrtum Gasbohrung
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Wirtschaft

Molln: Wie es nach dem Gasfund weitergeht

Nachdem die Firma ADX in Molln nun auf ein Erdgasvorkommen gestoßen ist, das ganz Österreich rund drei Jahre lang versorgen könnte, haben am Dienstag lokale Befürworter die Bohrstelle besucht. Um das Gas in größeren Mengen fördern zu können, sind aber noch Tests notwendig.

Ganz ohne Aufsehen zog am Dienstag eine Delegation, darunter Gemeindevertreter von Molln und Sympathisanten von Pro Gas, zum Probebohrturm. Man wollte sich ein Bild machen und argumentierte nüchtern teilweise mit verhaltener Begeisterung. „Ich will jetzt nicht von Freude sprechen, natürlich wissen wir alle, dass wir nicht das russische Gas haben wollen. Natürlichen wollen wir, dass das Gas von Österreich kommt. Jetzt müssen wir aber abwarten, dass das Gas in Österreich bleibt“, so die Vizebürgermeisterin von Molln Ulrike Brunner (SPÖ). „Die Wahl der Lage ist nicht sehr geglückt, aber wenn wir das Gas schon bei uns haben, dann gehört es auch gefördert. Bevor man es aus dem Ausland importiert“, meint Gottfried Seebacher (ÖVP), Gemeinderat in Molln.

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Lokalaugenschein am Dienstag bei der Bohrstelle in Molln.

Testbohrungen an benachbarten Standorten

Vorausgesetzt die erforderlichen Genehmigungen werden erteilt, wird in Molln im Herbst weitergebohrt, um zu erfahren, ob die Qualität dieses Gases zur Förderung ausreicht. Auch an benachbarten anderen Standorten sollen noch Testbohrungen erfolgen. „Der erste Schritt ist, wir werden diese Bohrung im Herbst wohl erst testen können. Von der Ergiebigkeit und den Testergebnissen werden wir dann die weiteren Tätigkeiten planen, und dazu gehört dann auch weitere Bohrungen, ein Leitungsanschluss, ein Stationsbau und ein Anschluss an das Oberösterreichische Erdgasnetz“, so Alan Reingruber, Geschäftsführer von ADX.

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Nächste Anschlussstelle in Klaus

Sollten alle Tests erfolgreich abgeschlossen werden und eines Tages tatsächlich Gas gefördert werden, so fließt es bis zur nächsten Anschlussstelle nach Klaus, das sind rund 17 Kilometer. Auf die Frage, was man sich nun tatsächlich unter dem Begriff Pipeline vorstellen könne meint Reingruber: „Pipeline vermittelt immer, dass wir von einem großen Leitungsdurchmesser sprechen. Ich gehe mal davon aus, dass das mit einem Durchmesser von 300 Millimetern das Auslangen finden wird“. Auf einen Zeitpunkt festlegen, ab wann hier tatsächlich einmal Gas gefördert werden könnte, wollte sich am Dienstag allerdings niemand festlegen.