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Vorbereitung auf deutsche Cannabis-Freigabe

In Deutschland wird Cannabis ab April für den privaten Konsum freigeben. Das sorgt auch in der oberösterreichischen Landespolitik für Aufregung. Weiters befürchtet auch die Polizei etwa in den Grenzgebieten um Schärding eine Zunahme des illegalen Drogenkonsums und will die Kontrollen verstärken.

Schon jetzt hätte die Zahl der Drogenlenker in unserem Land in den letzten sechs Jahren zugenommen – von 420 im Jahr 2017 auf 1500 im Vorjahr. Man werde den „grenzüberschreitenden Konsum“ genau beobachten, so Matthias Osterkorn, Bezirkspolizeikommandant von Schärding, „wir gehen grundsätzlich davon aus, dass er zunehmen wird.“

Hoffnung in Deutschland Schwarzmarkt zu unterbinden

Die regierende deutsche Ampelkoalition hofft unter anderem mit der umstrittenen Cannabis Freigabe den Schwarzmarkt zu unterbinden und erlaubt deshalb ab 1. April Joints für alle Personen ab 18 Jahren. Landeshauptmann Thomas Stelzer und die ÖVP halten dies für eine „politische Fehlentscheidung“, jedoch würden natürlich die „demokratischen Mehrheiten“ zählen.

Joint wird gerollt
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Stelzer fürchtet negative Einflüsse auf Jugendliche, sowie ganz generell gesundheitsschädliche Einflüsse und, dass es zu einer Art „Tourismus“ führen könnte.

Bayern kündigt „null Toleranz“ bei Kontrollen an

Auch im konservativ regierten Bayern hat man wenig Freude mit dem Gesetz und kündigt Null Toleranz bei den Kontrollen an, so wie in Österreich. Alleine im Raum Schärding hätte man 13 Grenzübergänge und an denen werde man auch in Stunden-Intervallen und stichprobenartig kontrollieren, kündigt Osterkron an.

Der Nachweis von Cannabis über die Atemwege sei kaum möglich. Erst Blutproben oder der Urin liefern ein brauchbares Ergebnis. Wie schlagkräftig die Möglichkeiten für die Polizei tatsächlich sind, den womöglich steigenden aber illegalen Konsum in Österreich von Cannabis zu bekämpfen, wird sich zeigen.