Hund mit Maulkorb
APA/HANS PUNZ
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Politik

Rütter kritisiert Gesetzesentwurf zur Hundehaltung

Kritik an dem Entwurf zum strengeren Hundehaltegesetz kommt vom deutschen Hundetrainer Martin Rütter. Es hätte keinen Sinn, Rassen zu stigmatisieren, so der Experte in einer ORF-Radio-Oberösterreich Sendung. Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) weist die Kritikpunkte des Hundetrainers zurück.

Der deutsche Hundetrainer, Buchautor und Fernsehmoderator Martin Rütter kritisierte am Sonntag, 4.2. in der ORF-Radio-Oberösterreich Sendung Linzer Torte den Entwurf zum Hundehaltegesetz scharf. „Das Ergebnis zeigt, dass man nicht mit Experten gesprochen hat“, so Rütter. Man habe alle Beißstatistiken außen vor gelassen. „Rassen zu stigmatisieren, macht keinen Sinn. Wenn ich sage: 20 Kilo, 40 cm, bedeutet das, dass ich glaube, dass ein Dackel nicht in der Lage ist, ein Kind schwer zu verletzen.“

Rütter wurde auch schon öfter als Gutachter für schwere Bissverletzungen hinzugezogen: „Wenn Sie mal sehen, wie ein Sieben-Kilo-Hund sich in das Gesicht eines Kindes verbissen hat, wissen Sie, das hat nicht nur mit großen Hunden zu tun.“ Rütter vergleicht diese Denkweise mit Autos: „Wir gehen ja auch nicht hin und sagen, nur Leute mit großen Autos brauchen einen Führerschein.“

Zuständiger Landesrat weist Kritik zurück

Die Kritik des deutschen Hundetrainers Martin Rütter, dass nicht mit Experten gesprochen worden wäre, weist der zuständige Landespolitiker Michael Lindner (SPÖ) zurück: „In unserer Arbeitsgruppe waren sowohl Veterinärmediziner, Tierschutzexpertinnen wie auch Juristinnen und Juristen beteiligt.“ Man sei im Austausch mit dem Kynologenverband, mit vielen Fachexpertinnen aus anderen Bundesländern gewesen. „Nur weil wir den Herrn Rütter vielleicht persönlich nicht eingebunden haben, heißt das nicht, dass es nicht ein breit erarbeiteter Vorschlag ist“, so Lindner.

Auch Rütters Einwände gegen die strengeren Regeln für Hunde, die ab einem Gewicht von 20 Kilo oder einer Höhe von 40 Zentimetern gelten, lässt Lindner nicht gelten. Er spricht von international wissenschaftlichen Standards. Größere Hunde könnten, so Lindner, durch Körpergröße und Gewicht mehr Schaden anrichten. Lindner hält fest: „Für all jene, die ihre Hunde im Griff haben, wird sich auch mit diesem Hundehaltegesetz nichts ändern.“