Der Demozug startete um 17.30 Uhr am AEC-Platz, ging über die Nibelungenbrücke zum Linzer Hauptplatz über die Landstraße bis zur Abschlusskundgebung vor der Sperrzone beim Palais Kaufmännischer Verein. Es sei eine „angenehme, ruhige Demo“ ohne Zwischenfälle gewesen, betonte ein Sprecher der Polizei Oberösterreich.
„Gegen das rechtsextreme Vernetzungstreffen und für eine Welt frei von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung trotzen jedes Jahr mehr Menschen der Kälte und schließen sich unserer Demonstration an. Die Zivilgesellschaft hat klar kundgetan, dass in Oberösterreich kein Platz ist für rechtsextreme Hetze und Deutschtümelei“, zeigt sich Eva Reiter, Sprecherin des Bündnisses „Linz gegen Rechts“, zufrieden.
Ball sorgt traditionell für Kritik
Der Ball, zu dem unter anderem die deutschnationale Burschenschaft Arminia Czernowitz einlädt, sorgt traditionell für Kritik. SPÖ und Grüne und das Bündnis „Linz gegen Rechts“ sehen darin eines der größten Vernetzungstreffen der extremen Rechten in Europa und kritisieren zudem, dass die Veranstaltung unter dem Ehrenschutz von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) steht.
Früher stand der Ball auch unter dem Ehrenschutz des Rektors der Linzer Johannes Kepler Universität. Das Rektorat übernimmt aber seit 2020 generell keinen Ehrenschutz mehr für Bälle – die in geheimer Abstimmung des Senats getroffene Entscheidung kann wohl in Zusammenhang mit dem Burschenbundball gesehen werden.
Neben dem oberösterreichischen Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner, Landesrat Günther Steinkellner und Stadtrat Michael Raml waren auch die Salzburger Landeshauptmannstellvertreterin Marlene Svazek und der Salzburger Landesrat Martin Zauner (alle FPÖ) am Ball zu Gast.
Kritik von Lindner
SPÖ-Oberösterreich Vorsitzender Michael Lindner forderte Landeshauptmann Thomas Stelzer von der ÖVP auf, den Ehrenschutz für diesen Ball aufzugeben. Lindner verweist auch darauf, dass Oberösterreich seit Jahren negativer Spitzenreiter im Bundesländervergleich bei den rechtsextremen Straftaten und Hotspot für rechtsextreme Gruppierungen sei.