Helnwein Projekt
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Chronik

Gmunden verteidigt Helnwein-Bilder

Ein Foto von küssenden Kindern und das Bild eines blutverschmierten, lächelnden Kindes – diese großformatigen Werke des Künstlers Gottfried Helnwein sorgen derzeit in Gmunden für Aufregung. Am Freitag nahm die Stadtgemeinde Stellung zu dem Projekt der Festwochen Gmunden, da die Kritik daran nicht abreißt.

Das Telefon im Bürgerservice der Stadtgemeinde und das des Bürgermeisters steht diese Woche kaum still. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus werden als „Perverse“ beschimpft, viele Anrufe seien deutlich unter der Gürtellinie, hieß es aus dem Stadtamt. Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP) verteidigte das Projekt am Freitag. Es sei ein einstimmiger Beschluss aller Parteien im Gemeinderat gewesen.

Ein verhülltes Haus in Gmunden – Helnwein Projekt
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„Anlass, um diese Themen mit Kindern zu besprechen“

Kulturreferent Andreas Hecht räumte ein, dass die Werke „polarisieren, teilweise verstören und heftige Reaktionen auslösen“. Das Projekt solle aber zeigen, wohin Hass, Spaltung und Gewalt führen können. Dass sie so prominent in der Öffentlichkeit hängen, solle auch Anlass sein, diese Themen auch mit Kindern und Jugendlichen zu besprechen. Denn junge Menschen seien in der digitalen Welt täglich mit verstörenden Bildern konfrontiert, ohne dass es die Möglichkeit gebe, darüber zu reden, hieß es aus Gmunden.

„Kunst ist diffizil“

Der Gmundner NEOS-Stadtrat Philipp Wiatschka merkte am Freitag an, dass Kunst diffizil sei, viele Facetten habe und es ganz normal sei, dass sie polarisieren könne. Man sei aber nicht gut darin beraten, den öffentlichen Raum für solch schonungslos dargebotene und verstörende Werke zu verwenden, so Wiatschka.