Ein verhülltes Haus in Gmunden – Helnwein Projekt
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Kultur

Helnwein-Bilder verhüllen Häuser in Gmunden

Gottfried Helnwein hat das Rathaus und das Stadttheater in Gmunden im Kulturhauptstadtjahr Salzkammergut 2024 mit übergroßen Bildern zum Teil verhüllt. Am Dienstag präsentierte er „Memory“, „The Smile“ und „The Disasters of War“. Es sind Porträts von Kindern, deren Anblick Diskussionen entfachen soll.

Die Betrachtung der Bilder solle „gewollt“ Diskussionen entfachen und werde „mit Sicherheit massiv zum Nachdenken anregen“, hieß es in den Unterlagen der Salzkammergut Festwochen, die mit der Stadtgemeinde Gmunden Helnwein an den Traunsee geholt haben.

Plakate als Kunstflächen zurückerobern

Großformatige Bilder an und in öffentlichen Gebäuden haben eine lange Tradition, meinte Helnwein. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts würden aber vor allem Plakate „in erster Linie Reklame- und Propaganda-Zwecken dienen, und ich denke, es ist an der Zeit, dass sich Künstler diese Bildflächen wieder zurückerobern“. Und das tut er mit Kinderbildern, die aufrütteln.

Auseinandersetzung mit „Kind, Kindheit und Gewalt“

„Kein anderer Künstler nach 1945 beschäftigt sich derart intensiv, eindringlich und nachdrücklich mit dem Thema ‚Kind, Kindheit und Gewalt‘“, erläuterte Kunsthistoriker Carl Aigner.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Ein verhülltes Haus in Gmunden – Helnwein Projekt
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Die Helnwein-Plakate sind meterhoch und verhüllen die Häuser dahinter.
Ein verhülltes Haus in Gmunden – Helnwein Projekt
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Helnwein beschäftigt sich intensiv mit den Themen „Kind, Kindheit und Gewalt“.
Helnwein in Gmunden vor verhüllten Häusern
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Der Künstler erklärte in „Guten Morgen Österreich“ am Dienstag live seine Werke.

Mit den Kunstinstallationen „wollen wir gemeinsam mit der Stadtgemeinde Gmunden mutig in ein besonderes Kulturjahr 2024 gehen und einen Dialog anstoßen“, sagte die kaufmännische Geschäftsführerin der Salzkammergut Festwochen, Johanna Mitterbauer.

Zudem sei für kommenden Sommer eine Ausstellung mit Werken Helnweins, der als Kind einige Sommer am Traunsee verbracht hat, im K-Hof Museum geplant, hieß es weiter in den Presseunterlagen am Dienstag. Noch bis 11. Februar zeigt die Wiener Albertina mit „Helnwein – Realität und Fiktion“ eine große Ausstellung zu seinem 75. Geburtstag.