Zwei Züge fahren durch Bahnhof an der Summerauer Bahn
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Verkehr

Ärger über fehlenden Ausbau der Summerauerbahn

Die ÖBB und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) haben die Bahn-Ausbaupläne bis 2040 präsentiert – darunter auch Projekte aus Oberösterreich. Dass aber der Ausbau der Summerauerbahn fehlt, stößt Landespolitikern sauer auf.

Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) und ÖBB-Chef Andreas Matthä haben am Donnerstag einen Entwurf für das „Zielnetz 2040“ vorgestellt. Es handelt sich dabei um die grundsätzliche Strategie für den Ausbau des Schienennetzes für die kommenden 15 Jahre. Mehr dazu in Bahnausbaupläne bis 2040 präsentiert.

Darin enthalten sind auch Projekte aus Oberösterreich, wie eine zweigleisige Neubaustrecke in Oberösterreich und Bayern, wodurch die Fahrzeit zwischen Wien und München auf zweieinhalb Stunden verkürzt werden soll, sowie der Bau eines neuen Bosrucktunnels.

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) ärgern sich, dass die Summerauerbahn bis 2040 nicht zu einer Hochleistungsstrecke ausgebaut wird. Seit mehr als 30 Jahren würde man das von Seiten des Landes fordern.

Summerauerbahn: Ausbau erst nach 2040

Die Reisezeit zwischen Linz und Prag würde sich auf zweieinhalb Stunden reduzieren – in Verbindung mit der Pyhrnbahn wäre es möglich, dass eine moderne Eisenbahnachse zwischen Berlin-Prag-Linz-Graz-Koper entstehe. Ministerin Leonore Gewessler von den Grünen verweist auf Tschechien: „Wir brauchen hier auch die gute Abstimmung mit unserem Nachbarland, damit dieses Projekt entsprechend auch wirken kann.“ Und das sei auch der Grund warum Expertinnen und Experten dieses Projekt erst für nach 2040 einordnen, so Gewessler.

Zug fährt auf Strecke der Summerauer Bahn
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Die Summerauerbahn soll erst nach 2040 ausgebaut werden

Dass die Tschechen derzeit den Ausbau der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Budweis nach Österreich nicht weiterverfolgen, liege laut Stelzer und Steinkellner daran, dass Österreich keine Maßnahmen für den Ausbau der Summerauerbahn vornehmen. Gewessler hält auf ORF Nachfrage fest, dass die ÖBB die Untersuchungen mit der Tschechischen Bahn fortsetzen, um die Grundlagen zu erarbeiten. Die nach 2040 geplanten Bauarbeiten sollen so im Gleichklang vorbereitet werden.

Wien – München in 2,5 statt vier Stunden

Ein Projekt, das derzeit auch in Deutschland geprüft wird, ist eine zweigleisige Neubaustrecke in Oberösterreich und Bayern. Dadurch soll die Reisezeit von Wien nach München deutlich verkürzt werden: konkret von aktuell vier Stunden auf zweieinhalb Stunden. Und somit auch weitere internationale Fahrten, wie etwa nach Paris, attraktiver werden.

Durch den zusätzlichen Ausbau der bestehenden Innkreisbahn soll auch der Regionalverkehr der Region gestärkt und die Anbindung an den Zentralraum Linz verbessert werden, heißt es.

Neuer Bosrucktunnel vor allem auch für Güterverkehr

Nicht nur der Personenverkehr, sondern vor allem auch der Güterverkehr solle von einem neuen Bosrucktunnel profitieren. Durch eine Abflachung sollen dort künftig auch längere und schwerere Güterzüge verkehren können.

Kaineder über Pläne erfreut

Grünen-Landessprecher Stefan Kaineder spricht von einer „großartigen Nachricht für Oberösterreich“ und „erheblichen Vorteilen“ für Pendlerinnen und Pendler im Land. Außerdem würde Oberösterreich dadurch „noch besser ins europäische Schienennetz eingebettet“. Die Grünen begrüßen außerdem die Klarstellung der Ministerin, „dass die ÖBB auch bei der Summerauerbahn die vertiefenden Untersuchungen mit der Tschechischen Bahn fortsetzen.“