Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft mit Alois Ebner, Alexander Pilsl und Gottfried Mitterlehner
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Chronik

Innviertler als Anstifter für Home Invasion

Die Home Invasion auf Ex-ÖVP-Landesrat Josef Fill, dessen Frau und die erwachsene Tochter im Juli des Vorjahres im Innviertel ist geklärt. Drei mutmaßliche Täter sind in U-Haft, nach einem weiteren und einem unbekannten Fluchthelfer werde noch gefahndet. Ein Innviertler soll den Tätern die Familie als lohnendes Ziel genannt haben.

In der Nacht auf den 17. Juli war die Familie des früheren Politikers und Unternehmers von drei vermummten Tätern im Schlaf überrascht und gefesselt worden. Gegen 1.00 Uhr hatte das Trio ein Fenster im Erdgeschoss des Einfamilienhauses aufzwängt.

Opfer verletzt und schwer geschockt

Die mit Sturmhauben maskierten Unbekannten überwältigten die Schlafenden, fesselten sie mit Kabelbindern und durchwühlten rund eine Stunde lang das Haus. Dann flüchteten sie mit Beute in nicht genannter Höhe. Ihre Opfer ließen sie gefesselt zurück. Ihnen gelang es gegen 2.15 Uhr, sich selbst zu befreien. Alle drei erlitten einen Schock, die Tochter, die bei den 80 und 84 Jahre alten Eltern zu Besuch war, musste deswegen ins Spital eingeliefert werden. Josef Fill wurde durch einen Bruch des Mittelhandknochens schwer verletzt.

Drei Verhaftungen – zwei Männer noch gesucht

In einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag gaben Polizei und Staatsanwaltschaft Details zum Ermittlungsstand bekannt. Zwei dringend Tatverdächtige – ein 46-jähriger Nordmazedonier und ein 42-jähriger Deutscher – seien bereits vor einigen Monaten in Zagreb bzw. Freiburg festgenommen worden. Die Männer, die über internationale Haftbefehle ausgeliefert wurden, befinden sich Ried im Innkreis in Untersuchungshaft. DNA-Spuren am Tatort hätten die beiden, die bereits einige Vorstrafen haben, überführt. Der Abgleich mit einer internationalen Datenbank habe zum Treffer geführt. Der dritte Einbrecher sowie ein unbekannter Fluchthelfer werden noch gesucht.

Innviertler nannte Tätern Familie als lohnendes Ziel

Allerdings wurde noch ein 28-jähriger gebürtiger Innviertler als mutmaßlicher Mittäter ausgeforscht und in U-Haft genommen. Er wird verdächtigt, das Trio angestiftet und entscheidende Hinweise für die Tat gegeben zu haben. Er soll dem 46-Jährigen, den er in der Schweiz kennengelernt hatte, von einer wohlhabenden Familie erzählt und so den Entschluss zu dem Überfall geweckt haben. Der 42-Jährige und der 46-Jährige zeigten sich geständig, der 28-Jährige nicht. Im Falle einer Anklage wegen des Verbrechens des schweren Raubes drohen Haftstrafen zwischen fünf und 15 Jahren.