Tödlicher Familienstreit in Obernberg am Inn
Pressefoto Daniel Scharinger
Pressefoto Daniel Scharinger
Chronik

Geständnis nach tödlichem Streit

Jener 22-jährige Innviertler, der in der Nacht auf Freitag in Obernberg am Inn (Bezirk Ried) seinen Vater mit mehreren Messerstichen getötet haben soll, konnte Samstagvormittag von der Polizei befragt werden. Der Mann hat die Tat laut Staatsanwaltschaft weitgehend gestanden.

Der 22-Jährige hatte erst am Samstag befragt werden können, weil er am Donnerstagabend starke Psychopharmaka zu sich genommen hatte, die ihn in einen Drogenrausch versetzt hatten. Diese Drogen waren offenbar auch der Grund für den Streit zwischen dem 22-Jährigen und seinem 59-jährigen Vater.

Suchtmittel als Auslöser für Streit

Der Sohn gab bei seiner Befragung an, dass er wegen der Suchtmittel zu benommen gewesen sei, um in die Arbeit zu gehen und das sei der Auslöser für den Streit gewesen. Denn der Sohn war wenige Tage zuvor bereits einmal von der Polizei aus dem Elternhaus verwiesen worden, die Eltern hatten ihn dann aber doch wieder aufgenommen unter der Voraussetzung, dass er sein Verhalten und den Tablettenkonsum ändere.

Laut Staatsanwalt Alois Ebner hat der Verdächtige ausgesagt, er habe dann nach dem Streit zwei Schüsse gehört und den Vater mit dem Gewehr gesehen und deshalb zum Messer gegriffen und damit auf den Vater eingestochen. Daran könne er sich noch erinnern. Was danach passiert sei, wisse er nicht mehr, so der 22-Jährige. „Der Sohn hat nicht angegeben, dass der Vater die Waffe auf ihn gerichtet habe oder auf ihn schießen wollte“, stellte Ebner klar: „Die Notwehrvariante rückt aus meiner Sicht in weite Ferne.“

Mittlerweile wurde die Leiche obduziert. Laut dem Staatsanwalt hat die Obduktion habe insgesamt neun Einstiche im Brust-, Bauch- und Rückenbereich ergeben.

Untersuchungshaft beantragt

Der Mann wurde nach seiner Festnahme zunächst ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt, bis sein Drogenrausch nachließ. Nach der Befragung am Samstagvormittag, soll er am Nachmittag in die Justizanstalt Ried eingeliefert werden. Die Staatsanwaltschaft wird die Untersuchungshaft beantragen.

Die Frau des Opfers und Mutter des Verdächtigen war nach der Tat ebenfalls ins Spital gebracht worden. Sie stehe weiterhin in Psychiatrischer Behandlung und konnte noch nicht befragt werden, so die Staatsanwaltschaft.