Traunstein im Winter
laumat/Matthias Lauber
laumat/Matthias Lauber
Chronik

Tragischer Winter auf dem Traunstein

Am Wochenende sind zwei Männer auf dem Traunstein durch eine Lawine getötet worden. Sie wollten am Samstag über die Nordwand aufsteigen. Damit verloren seit Weihnachten bereits drei Menschen am Traunstein ihr Leben – ein neue, tragische Bilanz.

Am Stefanitag war ein 33-jähriger Linzer auf dem Mairalmsteig abgestürzt und tödlich verunglückt. Drei Tote am Traunstein in einem Winter – eine derartige Häufung habe es in mehr als 25 Jahren noch nie gegeben, so Christoph Mizelli von der Bergrettung Gmunden. Die Frage, weshalb man bei diesem Wetter überhaupt auf den Traunstein gehe, sei berechtigt, so Mizelli. „Aber die Entscheidung muss jeder selbst treffen, sich selbst richtig einschätzen können, die Witterungsverhältnisse beachten. Grundsätzlich kann man den Traunstein auch im Winter gehen – bei entsprechender Erfahrung.“

Immer mehr Wintertouren

Die Zeiten, in denen der Winter für die Bergretter eine ruhigere Jahreszeit war, sind vorbei. Sie bemerken eine neue Entwicklung: Auch bei Schnee und Eis wagen sich immer mehr Menschen auf den Traunstein. „Früher waren wirklich nur die absoluten Insider unterwegs. Jetzt sind sehr viele Personen von auswärts unterwegs. Die nehmen sich vor: Heute gehe ich auf den Traunstein. Und sie lassen sich dann von den Verhältnissen, wenn sie schlecht sind, leider nicht abhalten“, Mizelli.

Zwei Oberösterreich von Lawine getötet

Der 26-Jährige aus Timelkam (Bezirk Vöcklabruck) und der 32-Jährige aus Pettenbach (Bezirk Gmunden), die am Samstag tödlich verunglückten, dürften die Lawine beim Aufstieg über den schwierigen und selten begangenen Nordwandkessel selbst ausgelöst haben. Sie waren erfahrende Bergsportler und gut ausgerüstet.