Frau fährt mit Einkaufssackerln
Seventyfour – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Kaum Auswirkungen von Warnstreiks im Handel

Kleiner als von der Gewerkschaft erhofft sind heute die Warnstreiks im Handel in Oberösterreich ausgefallen. Die Arbeitnehmervertreter beschuldigen die Geschäfte, streikbereite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Druck zu setzen. Der Handel wiederum fürchtet, Einnahmen an den Onlinehandel zu verlieren.

In Oberösterreich wurde am Vormittag in zwei Maximarkt-Filialen in Linz und Haid gestreikt. Nur knapp ein Drittel der Beschäftigten hat sich daran beteiligt – viele haben weitergearbeitet.

Gewerkschaft spricht von Druck auf Mitarbeitende

Die GPA hatte gehofft, dass die Geschäfte ganz zu bleiben, so Regionalsekretärin Sonja Kowaleinen: „Natürlich wäre das unser Ziel gewesen, aber das funktioniert halt leider nicht – auch auf Druck der Führungskräfte oder Geschäftsleitungen, die trotzdem Druck auf die Mitarbeitenden ausüben.“ Es sei vielen nicht bewusst, dass sie ein Recht auf Streik hätten, und sie würden um ihrem Job fürchten.

Handel fürchtet Umsatzverluste

Um Einnahmen fürchten wiederum die Geschäftstreibenden, sollten die Streiks und Streikdrohungen dazu führen, dass vermehrt online eingekauft werde. Ernst Wiesinger von der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Oberösterreich sagt: „Den Kuchen, den wir verteilen wollen an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – über höhere Gehälter – wird halt dann noch kleiner als Solches, weil die Erträge des Handels halt im Vorfeld schon geschmälert wurden.“
Eine Einigung in den Kollektivvertragsverhandlungen zeichnet sich auch weiterhin nicht ab.

Nachdem noch kein neuer Termin für die nächste Kollektivvertragsverhandlung im Handel feststeht, sollen die Warnstreiks nächste Woche Montag fortgesetzt werden. Es werde ab 6.00 Uhr Früh mit Betriebsversammlungen losgehen, in denen die Streiks und deren Länge beschlossen werden, sagt Gewerkschafterin Kowaleinen.