Die Arbeitnehmer haben ihre Forderung auf 9,4 Prozent herabgesetzt, die Arbeitgeber haben eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent ohne soziale Staffelung angeboten. Nachdem man nicht zusammengefunden hat, wurden die Verhandlungen abgebrochen.
Gewerkschaft will unbedingt rollierende Inflation
Wolfgang Gerstmayr von der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) sagt, man habe dieses Angebot nicht annehmen können, weil das Ergebnis noch weit unter der Inflationsrate liege und gerade die Beschäftigten im Handel sehr unter der Teuerung leiden würden: „Wir haben noch weiterverhandelt, auch wir haben uns bewegt und haben uns nach unten orientiert.“ Es sei aber nach wie vor das Ziel, auf die rollierende Inflationsrate hinzukommen. Man habe auch andere Modelle zur Verhandlung angeboten, aber die Arbeitgeber hätten sich bei acht Prozent „einbetoniert“ und dann auch ihrerseits die Verhandlungen abgebrochen, so Gerstmayr.
Arbeitgeber: Mehr ist nicht leistbar
Ernst Wiesinger, der Sprecher der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Oberösterreich sagt, dass die Arbeitgeber den Arbeitnehmern sehr entgegengekommen seien: „Wir sind eigentlich weit über unseren Schatten gesprungen!“ Mit den acht Prozent, die man zuletzt geboten habe, sei man weit über das, was man für leistbar und vernünftig halte, hinausgegangen. Dass es von der Gewerkschaft dazu keine Zustimmung gegeben habe, darüber sei man „…enttäuscht, fast a bissl sauer, möchte ich sagen.“
Kundgebung der Gewerkschaft in Linz
Die Gewerkschaften haben Warnstreiks und Proteste in den kommenden Tagen angekündigt. Am Freitag ab 11.00 Uhr fand zum Beispiel auf dem Linzer Schillerplatz eine Kundgebung statt. Warnstreiks und Betriebsversammlungen soll es dann ab Samstag geben.
Zumindest bei den Gewerkschaften hofft man aber, dass es bis Weihnachten ein Ergebnis der Kollektivvertragsverhandlungen geben wird.