Telefonseelsorge
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Landwirtschaft

Sorgentelefon für Bauern gut angenommen

In etwa 1.000 Mal pro Jahr wird in Oberösterreich ein bäuerlicher Betrieb übergeben. Meist von der älteren auf die jüngere Generation. Ein Prozess, der auch viele psychische Belastungen für alle Beteiligten bringt, wie eine aktuelle Erhebung zeigt. Eine „Kummernummer“ unterstützt Betoffene.

Wegen einer bevorstehenden Hofübergabe und einem oft damit verbundenen Generationenkonflikt rufen viele bei der Beratungsstelle „Lebensqualität Bauerhof“ in der Landwirtschaftskammer an. Beraterin Karoline Hinterreither sagt: „Dann ist es so, dass der Junior zum Chef wird und der Vater aber der Vater bleibt. Da kann es zu Konflikten kommen.“

Konfliktpotential: Hofübergabe

Das Beratungsangebot ist eine Erstanlaufstelle für psychische Probleme von Bäuerinnen und Bauern in Oberösterreich und ergänzt das österreichweit erreichbare bäuerliche Sorgentelefon. Neben der Hofübergabe sind auch Probleme in der Partnerschaft immer wieder Thema. 220 Beratungen wurden heuer bislang durchgeführt, schon im März gab es so viele Beratungen wie im Vorjahr. Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger: „Die Bekanntheit ist jetzt größer geworden und jetzt wird das Beratungsangebot auch entsprechend angenommen.“

Beratungsstelle der Landwirtschaftskammer OÖ: 050 6902 1800
Mo-Fr 8.30 – 12.00 Uhr
kostenfrei & anonym

„Notwendig & wichtig“

Vier Beraterinnen sind während der Woche vormittags erreichbar, Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger von der ÖVP möchte belastete Bäuerinnen und Bauern ermutigen anzurufen: „Das ist keine Schande. Ganz im Gegenteil – das ist etwas Notwendiges und Wichtiges damit man wieder ins Gespräch kommt, damit Gespräche wieder funktionieren.“ Hilft das nichts verweisen die Beraterinnen auf Mediatoren oder Psychotherapeuten.