Logo Kulturhauptstadt Salzkammergut
ORF
ORF
Kultur

Kulturhauptstadt präsentiert Programm

Das Salzkammergut befindet sich auf dem Weg zur Kulturhauptstadt 2024. 23 Gemeinden in Oberösterreich, der Steiermark und in Salzburg sind an dem Format beteiligt. 95 Projekte sind unter Dach und Fach, ein Großteil davon wird von regionalen Kunstschaffenden umgesetzt. Teile des Programms wurden heute präsentiert.

85 Prozent der Projekte werden von Künstlerinnen und Künstlern bzw. Vereinen aus der Region umgesetzt. 50 bis 60 weitere sollen noch hinzukommen, so die künstlerische Leiterin Elisabeth Schweeger bei der Präsentation am Mittwoch in Schloss Eggenberg in Vorchdorf (Bezirk Gmunden). Exemplarisch wurden aus den vier Programmlinien „Macht und Tradition“, „Kultur im Fluss“, „Sharing Salzkammergut“ und „Globalokal – Building the New“ Projekte vorgestellt.

Folgen und Herausforderungen des Tourismus

„Sharing Salzkammergut“ beschäftigt sich mit der Kunst des Reisens. Dabei geht es nicht nur um nachhaltigen Tourismus, es wird auch ein Blick auf den Fachkräftemangel in der Hotellerie und der Gastronomie geworfen. Wie können Berufsbilder entwickelt werden, um den Nachwuchs im Salzkammergut zu halten? Ein Ansatz soll das „Wirtshauslabor“ sein. Jugendliche werden 2023 in der Theorie ein Wirtshaus entwerfen, das im Kulturhauptstadtjahr dann auch in der Praxis starten wird.

„Experimentierraum“ für Handwerk

Einen Schwerpunkt der Linie „Kultur im Fluss“ bildet die Handwerkskunst. Das Plattformprojekt „Scala“ in Bad Goisern will neue Wege zwischen Kunst und Handwerk gehen. Es versteht sich als ein „Experimentierraum“ von internationalen und nationalen Handwerkern mit Workshops. „Simple Smart Buildings“ („Globalokal – Building the New“) will resiliente Häuser bauen und geht in Workshops zuerst der Frage nach, welche Materialien und Techniken in der Vergangenheit eingesetzt wurden, die nachhaltig und schön sind.

Musik statt Straßenlärm

Und dann gebe es, so Schweeger, noch Projekte, die über Programmlinien stehen. Dazu zählt sie vor allem die Musik. In den 23 Gemeinden, die an der Kulturhauptstadt 2024 teilnehmen, steht am 21. Juni 2024 für „European Musik & Mobility Day“ der Individualverkehr still. Chöre und Musikkapellen ziehen durch die Orte. Zum Generalthema Salz wird im ehemaligen Sudhaus in Bad Ischl die „Salt.Lake.City“ ausgestellt. Der Geschichte des Salzabbaus werden künstlerische Positionen gegenübergestellt.

NS-Raubkunst als Thema

Die Präsentation „Reise der Bilder“ (Macht und Tradition) des Lentos Kunstmuseum in Linz beschäftigt sich mit Kunst und Kulturgütern, die im Zweiten Weltkrieg im Salzkammergut eingelagert, geraubt oder zwangsverkauft wurden. Aber nicht nur in Linz widmet man sich in einer Ausstellung dem Thema, in Bad Aussee wird das Wirken des deutschen Kunsthändlers Wolfgang Gurlitt beleuchtet, in Lauffen der systematische Kunstraub thematisiert.

Raiffeisenlandesbank als Hauptsponsorin

Der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Heinrich Schaller, sieht in der Kunst „den wesentlichen Treiber“ für die Entwicklung der Gesellschaft und Wirtschaft. Daher werde seine Bank als Hauptsponsor einen „erklecklichen Beitrag“ zum Kulturhauptstadtbudget dazugeben. Von den insgesamt 25,8 Millionen Euro sind laut Schweeger gut 14,4 Millionen Euro für den künstlerischen Bereich vorgesehen.