Waffenfund bei Rechtsradikalen
APA/BMI
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Chronik

Anklage nach Waffenfunden bei Rockern

Nach Waffenfunden bei Mitgliedern eines Ablegers eines internationalen Motorradclubs, die der rechtsextremen Szene zugeordnet werden, hat die Staatsanwaltschaft Ried laut Medienberichten eine erste Teilanklage erhoben – vorerst aber nur wegen Drogendelikten.

Die „Oö. Nachrichten“ und die „Kronen Zeitung“ berichten in ihren Freitagausgaben unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Ried, dass sich ein ehemaliger Rädelsführer des rechtsextremen Objekt 21 vor Gericht verantworten muss. Der Mittvierziger, der einer der beiden führenden Köpfe des 2013 zerschlagenen oberösterreichischen Nazi-Netzwerks war und in der Folge zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, wird demnach vorerst wegen Drogenhandels angeklagt. Gegen ihn wird aber weiter wegen Wiederbetätigung und Vergehen nach dem Waffengesetz ermittelt.

Hunderte Schusswaffen bei Hausdruchsuchungen gefunden

Bei insgesamt 13 Hausdurchsuchungen in Ober- und Niederösterreich stellten Sicherheitsbehörden im Juni hunderte Schusswaffen, Drogen und NS-Devotionalien sicher. Die Waffenfunde dürften laut OÖN zu einem großen Teil auf das Konto eines 58-jährigen Innviertlers gehen, der enge Verbindungen in die Rotlichtszene haben soll.

„Kein unbeschriebenes Blatt“

„Der Mann ist ein Waffennarr und für die Justiz kein unbeschriebenes Blatt“, wird Alois Ebner, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, in der Zeitung zitiert. Auch dieser Verdächtige soll früher Kontakte zum Objekt 21 gehabt haben.

Neben dem mutmaßlichen Waffenhändler und der ehemaligen Objekt-21-Größe sind derzeit noch drei weitere Personen in Zusammenhang mit dem Fall in Untersuchungshaft.