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Wirtschaft

Unternehmen bremsen bei Personalsuche

Die Zahl der offenen Stellen in Oberösterreich sinkt. Am deutlichsten zeigt sich das bei Leiharbeitsfirmen. Auch die Industrie warnt vor negativen Entwicklungen. Das Arbeitsmarktservice will aber nicht von einer Trendumkehr am Arbeitsmarkt sprechen.

Oberösterreichweit ist die Zahl der Arbeitslosen stärker gestiegen als im Österreichschnitt. Vor allem der produzierende Bereich schwächelt. Mehr Arbeitslose gibt es auch im Handel sowie im Bereich Gastronomie und Beherbergung.

6.000 offene Stellen weniger

Ende August waren beim Arbeitsmarktservice Oberösterreich knapp über 28.000 Stellen offene Stellen gemeldet. Das sind um fast 6.000 weniger als im Vorjahr. Unternehmen stehen bei der Personalsuche also wieder eher auf der Bremse. Als erstes spüren das die Arbeitskräfteüberlasser. Für Leiharbeiter gibt es derzeit deutlich weniger Arbeit.

Industrie: Fachkräftemangel bleibt Problem

Bei der Industriellenvereinigung (IV) ist die Rede von zwei negativen Entwicklungen, die zukünftig eine giftige Mischung für Industriestandorte Österreichs ergeben würden. Einerseits nach wie vor der Fachkräftemangel: „Versuchen Sie heute einmal als Unternehmen einen Techniker zu kriegen oder auch einen Mitarbeiter für die Schicht. Das ist weiterhin enorm schwierig“, so Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der IV in Oberösterreich. Diese Entwicklung bleibe längerfristig.

Österreich als teurer Standort

„Gleichzeitig sehen wir, dass sich Österreich bei den Arbeitskosten deutlich überdurchschnittlich entwickelt“, so Haindl-Grutsch, der auf die hohe Inflation verweist. Vielfach sei Österreich für Konzerne der teuerste Standort – teurer als Deutschland. Dann sei man nicht mehr wettbewerbsfähig. Das wiederum habe einerseits die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland zur Folge, andererseits treibe das auch die Automatisierung voran.

AMS: Jobsuche nicht schwieriger

Der stellvertretende Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Oberösterreich, Markus Litzlbauer, sagte am Samstagabend in „Oberösterreich heute“, es sei am heimischen Arbeitsmarkt nicht schwieriger geworden, einen Job zu finden. Es gebe quer durch alle Branchen eine hohe Zahl an offenen Stellen.

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Keine Trendumkehr

Für die Firmen sei es jedoch schwierig, passendes Personal zu finden, da die Jobsuchenden häufig nicht die nötigen Qualifikationen mitbringen. Das AMS versuche daher in der Beratung mehr Wert darauf zu legen, welche Kompetenzen für die Tätigkeit tatsächlich nötig seien, so Litzlbauer. Von einer Trendumkehr am Arbeitsmarkt möchte das AMS nicht sprechen.