Programmierer sitzt vor Computerbildschirmen in Büro
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Wirtschaft

Fachkräftemangel: Industrie setzt auf Internationalität

In vielen Berufssparten ist der Mitarbeitermangel in den vergangenen Jahren zu einer großen Herausforderung für Unternehmen geworden. Jobs wären da, Fachkräfte fehlen. Große international agierende Konzerne – beispielsweise in der Industrie – setzen bei der Suche nach Personal längst auf Arbeitskräfte aus dem Ausland.

Takeda ist der größte japanische Arzneimittelhersteller und hat einen Unternehmensstandort in Linz. Geschäftsführer Roland Fabris sagt, Fachkräfte zu finden sei oftmals schwierig. Sein Unternehmen habe aber einen Vorteil, weil man damit punkten könne, sinnstiftende Arbeit zu leisten, so Fabris: „Wir arbeiten ja für die Gesundheit der Patienten weltweit!“ Das sei immer wichtiger für die neuen Generationen.

Personalaustausch mit weltweiten Firmen-Standorten

Über 80 Prozent des Personals am Standort Linz kommt aus Österreich – vorwiegend Oberösterreich. Der Rest stamme aus 25 Nationen und wechsle auch von anderen weltweiten Unternehmens-Standorten, etwa aus Brasilien oder den USA, sagt Fabris: „Man tauscht sich aus. Mitarbeiter kommen gern für ein halbes Jahr oder ein Jahr – bleiben dann auch länger.“ Natürlich suche man auch aktiv in anderen Ländern nach Arbeitskräften, die in Österreich nur schwer zu finden wären.

Englisch als Konzernsprache verringert Sprach-Hürden

Die Borealis AG ist ein weltweit agierender Kunststoffhersteller mit Hauptsitz in Wien und Forschungszentrum in Linz. Vorstandsvorsitzender Thomas Gangl sagt, die Konzernsprache Englisch erleichtere die Personalakquise ungemein: „Wir haben im Headquarter in Wien cirka 300 Mitarbeiter und 50 verschiedene Nationen. Das heißt es ist auch möglich, wenn man noch nicht Deutsch spricht oder nicht Deutsch spricht, dass man hier bei uns arbeiten kann.“

Die Internationalität bringe viele Vorteile, so Gangl. Gemeint sei nicht nur Diversität, was die Gleichberechtigung von Männern und Frauen betreffe, sondern auch ein internationaler Background und Kulturen unterschiedlichster Art. Und das biete einen großen Mehrwert für das Unternehmen, sagt Gangl.