Fußgänger auf Zebrastreifen
pixabay/B_Me
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Chronik

Mobilität in OÖ – Mehr Wege ohne Auto

Eine aktuelle Befragung zeigt, dass Menschen in den letzten zehn Jahren mehr Wege zurückgelegt haben, dabei aber vermehrt auf das Fahrrad oder die eigenen Füße setzen. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bleibt hingegen konstant.

Die Errichtung von Radwegen, insbesondere im Umland von Städten, stelle eine große Herausforderung dar, sagt Infrastruktur- und Mobilitätslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ): „Dem Grundeigentümer zu erklären, dass er den Radweg dann für möglicherweise landwirtschaftliche Fahrzeuge nicht benützen soll", sei eine wirklich schwierige Herausforderung. „und trotzdem ist es gelungen, zahlreiche neue Radwege zu errichten.“

Öffentlicher Verkehr bleibt konstant

Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist in den letzten zehn Jahren weder gesunken noch gestiegen. Trotzdem gibt es große Projekte im Bereich des öffentlichen Verkehrs, wie das Stadtbahnvorhaben, das zwischen Bund, Land Oberösterreich und der Stadt Linz realisiert werden soll.

„Wir haben große Projekte im Laufen, das größte überhaupt im Bereich des öffentlichen Verkehrs mit dem Stadtbahnvorhaben, das wir gemeinsam zwischen Bund, Land Oberösterreich und der Stadt Linz stemmen wollen. Aber es gibt auch wichtige andere Verkehrsprojekte.", sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) am Montag im Interview.

Reaktionen aus der Politik

Die erhobenen Daten aus der Befragung sollen noch genau analysiert und an die Gemeinden weitergegeben werden. Die SPÖ sieht in den vorgelegten Zahlen keine Trendwende, sondern einen dringenden Handlungsauftrag beim Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel. Mehr als 66.500 Personen haben insgesamt an der Befragung teilgenommen.

Von einer Mobilitätswende in Zeitlupe sprechen die Grünen angesichts der von ÖVP und FPÖ präsentierten ersten Zahlen aus der Mobilitätserhebung des Landes. Dagmar Engl, die Mobilitätssprecherin der Grünen fordert eine aktivere Verkehrspolitik von Schwarz und Blau mit attraktiveren öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Ausbau von Schienenstrecken sowie Radwegen.

Julia Bammer von den NEOS spricht sich für die verstärkte Förderung von betrieblichen Fahrgemeinschaften oder Sharing-Konzepten aus. Für Sie wären die Umfragedaten des Landes auch aussagekräftiger, wenn bei der Erhebung auch danach gefragt worden wäre, warum welche Verkehrsmittel gewählt werden.

Radlobby Oberösterreich übt Kritik

Die Radlobby Oberösterreich sieht die Zahlen zum Radverkehrsanteil alles andere als rosig. In einer Aussendung am Dienstag hieß es von der Radlobby Oberösterreich: „Wir waren beim Radverkehrsanteil im Jahr 2012 auch im Bundesländervergleich auf einem absoluten Tiefpunkt von nur 5,2 Prozent angelangt, tiefer konnte es angesichts des enormen Freizeitradlboom kaum noch runter gehen. Mit jetzt 6,7 Prozent Radverkehrsanteil befinden wir uns auf dem Niveau welches wir vor 25 Jahren schon hatten.“