Hitlers Geburtshaus in Braunau
APA/Manfred Fesl
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Politik

Diskussion um Hitler-Geburtshaus

Die Diskussionen um die Zukunft des Hitler-Geburtshaues gehen weiter. Die Polizei plant eine Polizeiinspektion mit Menschenrechtsschulungen Die Initiative „Diskurs Hitlerhaus“ bezweifelt die Pläne und wünscht sich eine Öffnung auch für Schüler und Jugendliche.

Und Historiker weisen daraufhin, dass auch durch eine andere Nutzung das Gebäude immer als Geburtshaus von Hitler gelten werde, die Bevölkerung müsse lernen, mit diesem unerwünschten Erbe umzugehen. Bei einer öffentlichen Diskussion mit Experten in Linz zeigte sich, dass eine von allen Seiten akzeptierte Lösung schwer zu finden ist. Teilnehmer der Diskussion waren der Schriftsteller Ludwig Laher, Laura Langeder vom Haus der Geschichte, der Braunauer Bürgermeister Hannes Waidbacher, der Historiker Florian Kotanko, Mathias Vogl vom Verein für Zeitgeschichte und Sektionschef sowie im Innenministerium und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl.

Loslösung von der Vergangenheit

Es ging in dem Gespräch vor allem um die Frage, ob das historisch vorbelastete Geburtshaus von Adolf Hitler von seiner Vergangenheit losgelöst werden kann, wenn man es anders widmet. Die Polizei verwies auf eine Entscheidung des damaligen Innenministers Wolfgang Peschorn. Außerdem könne durch eine Polizeiinspektion verhindert werden, dass etwa Neonazis in das Gebäude eindringen und Selfies machen.

Die Initiative „Diskurs Hitlerhaus“ dagegen zweifelt an den Schulungsplänen. Im vor kurzem eingereichten Plan für die Baugenehmigung sei in dem dreistöckigen Haus nur ein kleiner Raum für Schulungszwecke vorgesehen. Man wünscht sich – wenn es um Menschenrechte gehen soll- eine Öffnung nach außen auch für Schüler und Jugendliche.

Umgang mit unerwünschtem Erbe lernen

Historiker und Forscher verweisen darauf, dass man durch eine andere Nutzung des Gebäudes nichts an der historischen Verbindung von Hitler und Braunau ändern könne. Vielmehr müsse man lernen, mit dem unerwünschten Erbe umzugehen.