Bioeier in einer Schachtel
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Wirtschaft

Stallpflicht: Biobauern fürchten Verluste

Produzenten von Bioeiern hoffen auf die Aufhebung der Stallpflicht für Geflügel, die wegen der Vogelgrippe in Oberösterreich seit bereits 14 Wochen gilt. Laut Verordnung können Bio- und Freilandeier noch 16 Wochen lang trotz Stallpflicht als solche verkauft werden – doch diese Frist endet bald, dann drohen Verluste.

Ab dem 2. Mai könnten Bio- oder Freilandeier dann nur mehr als Bodenhaltungseier verkauft werden. Für Bioeierproduzenten würde das ein enormes finanzielles Problem darstellen. Denn die Kosten seien ja nach wie vor gleich hoch.

Höhere Kosten bleiben gleich

Die Schlierbacher Bioeierproduzentin Nicole Mittermayr-Tretter spricht von einer wirtschaftlichen Bedrohung: „Der Mehraufwand, den wir haben für Bio – wie das Biofutter, das natürlich viel teurer ist, wie auch die größeren Stallungen und auch, was man halt dem Tier an Möglichem noch angenehmer macht – würde uns nicht mehr bezahlt werden.“

Statement des Gesundheits- und Sozialministeriums
„Aufgrund der sich entspannenden Situation wird an einer Lockerung der Stallpflicht gearbeitet, die notwendige Verordnung wird derzeit mit dem Koalitionspartner abgestimmt und soll so rasch wie möglich kundgemacht werden. Generell sehen die Experten zwar einen Rückgang der Geflügelpestfälle in den kommenden Wochen als wahrscheinlich an, jedoch wird davon ausgegangen, dass uns die Geflügelpest auch in den warmen Monaten – in geringerer Intensität als jetzt – beschäftigen wird und die Aviäre Influenza nicht komplett über den Sommer verschwindet.“

Wichtigster Kunde Biofachhandel würde wegfallen

Das sei deshalb wirtschaftlich schwer zu verkraften, weil es schwierig sei, der Kundschaft zu erklären, wieso die Eier von einem Tag auf den anderen keine Bioeier mehr sind, so Mittermayr-Tretter: „Wir haben hauptsächlich im Biofachhandel unsere Kunden. Die können jetzt natürlich im Geschäft nicht einfach ein Bodenhaltungsei reingeben in die Regale.“

Ihre 6.000 Hühner liefern täglich etwa fünfeinhalbtausend Eier. Man habe auch die Gesundheit der Hühner im Auge und wolle sie nicht gefährden, so Mittermayr-Tretter. Deshalb hoffe man stark, dass man die Tiere bald wieder sicher ins Freie lassen könne, und das möglichst noch bevor die Frist ablaufe, in denen es auch offiziell noch Bioeier sind.

Ministerium arbeitet an Lockerung

Fachleute diskutieren aktuell die weitere Vorgehensweise. Die Entscheidung liegt beim Bund. Das Gesundheits- und Sozialministerium teilte am Donnerstagvormittag auf ORF-Anfrage schriftlich mit, dass an der Aufhebung der Stallpflicht gearbeitet werde.