Chronik

Schönborn setzt sich für abgeschobene Familie ein

Der Fall der indischen Familie aus Haslach sorgt weiter für eine Welle der Entrüstung. In der Nacht auf Freitag wurde sie trotz massivem Protest nach Indien abgeschoben. Die Familie ist voll integriert, steht mitten im Arbeits- und Ausbildungsleben. Kardinal Schönborn persönlich setzt sich jetzt für eine rasche Rückkehr ein.

Sie sind weit weg von ihrem gewohnten Umfeld in Haslach: die 44-jährige Mutter Emilia Lopez, ihre 20-jährige Tochter Joia sowie der 15-jährige Sohn Joshua. Der Hindu-Nationalismus hat in Indien jahrzehntelange politische Tradition. Familie Lopez aber ist römisch-katholisch. Attacken aufgrund anderer religiöser Zugehörigkeit sind eine Gefahr.

„Polizei weiß schon, dass wir in Indien sind“

Tochter Joia Lopez sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich, man befinde sich derzeit in einem Versteck bei einer Freundin der Mutter: „Es ist ganz schwierig, nach draußen zu gehen, denn die Leute kennen uns. Ein Freund meiner Mama hat eine WhatsApp-Nachricht bekommen, dass die Polizei schon weiß, dass wir in Indien sind.“

„Schönborn im Austausch mit Kirchenvertretern in Indien“

Kardinal Christoph Schönborn will sich für die abgeschobene Familie einsetzen, wie ein Sprecher mitteilt. Er sei im Austausch mit Vertretern der Kirche in Indien. Es gehe darum, der gut integrierten Familie eine rasche Rückkehr zu ermöglichen. Ein Hoffnungsschimmer für Familie Lopez, und Tochter Joia ergänzt: „Das gibt natürlich ein gutes Gefühl, dass wir so bald wie möglich nach Hause nach Österreich zurückkehren können. Das ist unsere Heimat.“

FPÖ gegen nachträgliche Legalisierung

Dass immer wieder vor Ort die rechtliche Entscheidung einer Abschiebung für ungerecht empfunden werde, liege vor allem daran, dass Asylverfahren bewusst in die Länge gezogen werden, obwohl die Lage aussichtlos sei, so FPÖ-Landesparteisekretär Michael Gruber. „Dieses lukrative Geschäftsmodell gewisser NGOs muss rasch unterbunden werden. Zudem lässt sich klar festhalten, dass die positiven Beispiele der Integrations- und Leistungsbereitschaft von Migranten die Ausnahme sind“, so Gruber. Die Freiheitlichen sprechen sich klar gegen eine nachträgliche Legalisierung von illegaler Migration aus.