Haslach von der Luft aus gesehen
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Politik

Aufregung über Abschiebung in Haslach

Noch in der Dunkelheit ist eine indische Familie aus Haslach an der Mühl (Bezirk Rohrbach) von der Polizei abgeholt und in Schubhaft genommen worden. Die Gemeinde hatte jahrelang für den Verbleib der Mutter und ihrer zwei Kinder gekämpft.

Um 5.00 Uhr sollen Polizisten die Tür des Wohnhauses in Haslach aufgebrochen haben, in die Wohnung gestürmt sein und die 40-jährige Inderin sowie ihre zwei Kinder festgenommen haben – so beschreiben es Zeugen. Bürgermeister Dominik Reisinger (SPÖ) spricht von einem Schock für die Gemeinde.

„Beide arbeiten in Mangelberufen“

Die drei seien seit zweieinhalb Jahren in Haslach, die Mutter arbeite als Köchin, die 21-jährige Tochter mache eine Ausbildung zur Altenpflegerin. „Es ist völlig unverständlich. Beide arbeiten in Mangelberufen, und wir brauchen solche Leute, vor allem, wenn sie so gut und umfänglich integriert sind wie diese Familie.“

1.000 Unterschriften für Bleiberecht gesammelt

Der 15-jährige Sohn gehe in die Mittelschule und spiele im Fußballverein in Haslach. Alle drei würden perfekt Deutsch sprechen und seien Selbstversorger, heißt es. Im Ort wurden mehr als 1.000 Unterschriften für ein Bleiberecht gesammelt. Das brachte allerdings nicht den erhofften Erfolg, auch der Asylantrag wurde abgelehnt. Noch in dieser Woche sollen die drei nach Indien abgeschoben werden, wo sie als Christen verfolgt würden.

Die Hoffnungen, dass die Familie wegen ihrer Mangelberufe mit Rot-Weiß-Rot-Karte bleiben kann, zerstreuen sich. Sind die drei erst einmal abgeschoben, dürfen sie eineinhalb Jahre lang nicht mehr einreisen.