Windrad Windkraftanlage Munderfing
IG Windkraft
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Wirtschaft

Experte: Erneuerbaren-Ausbau zu zaghaft

Für Experten ist die am Donnerstag präsentierte Offensive von Energie AG und Land OÖ bei Windkraft und Sonnenstrom zu zaghaft. Der Tenor: Es brauche in den kommenden Jahren noch deutlich größere Anstrengungen.

Acht neue Photovoltaik-Anlagen und maximal 16 neue Windräder, das hat die Energie AG gemeinsam mit dem Land Oberösterreich am Donnerstag als Ausbauoffensive bei Photovoltaik und Windkraft angekündigt. Mehr dazu in Ausbauoffensive bei Wind und PV (ooe.ORF.at, 30.3.23)

Energieinstitut: „Tempo muss erhöht werden“

Für Christoph Dolna-Gruber von der Österreichischen Energieagentur ist das noch nicht genug. Er sagt im Radio OÖ-Interview am Freitag: „Mit den Ankündigungen gestern kommt man nicht ins Ziel! Da muss auf jeden Fall noch nachgelegt werden, das Tempo erhöht werden.“

OÖ als Industriebundesland habe mehr Bedarf

Gerade weil Oberösterreich als Industriebundesland einen besonders hohen Strombedarf habe und künftig haben werde. Angesichts dessen müssten die Ressourcen stärker genutzt werden. Oberösterreich habe etwa bei Windrädern ein Potential von rund 300. Mit den bestehenden 30 werde das bei weitem nicht ausgeschöpft, so der Energie-Experte: „Was natürlich schade ist, weil der Wind trotzdem bläst und diese Anlagen, wenn sie einmal stehen, leistbare, saubere Energie liefern und genau das braucht der Industriestandort."

Klares Bekenntnis von Land und Naturschutz nötig

Es werde auch noch deutlich mehr große Freiflächen mit PV-Anlagen brauchen, sagt Dolna-Gruber. Dafür sei das klare Bekenntnis des Landes nötig, entsprechende Flächen auszuweisen, in denen gebaut werden könne. „Da brauchts auch das Committment des Naturschutzes.“, sagt Dolna-Gruber.

Die Ziele Oberösterreichs seien teilweise ambitioniert genug, das Land müsse jetzt auch bei den Rahmenbedingungen aufs Tempo drücken.