Seit Jahren kriselt es im Bereich der niedergelassenen Ärzte. Zahlreiche Stellen können nicht nachbesetzt werden, weil es gar keine Interessenten gibt. Immer wieder haben sich Kasse und Ärztekammer gegenseitig den Schwarzen Peter zugeschoben, lange wurde verhandelt, bis es am Donnerstag zum Abschluss kam.
Wichtige Weichenstellung für Allgemeinmedizin
Die neue Vereinbarung soll nun die Wende bringen. Demnach wird es eine deutliche Tariferhöhung für die Kassenärzte geben. Die Regelung, dass Kassenärzte, die besonders viele Patienten behandeln, ab einer gewissen Zahl Abschläge vom Honorar bekommen, wird abgeschafft. Es wird ein noch nicht näher ausgeführtes Maßnahmenpaket zur Verbesserung der vertragsärztlichen Versorgung in Oberösterreich geben. Von einer wichtigen Weichenstellung für die Allgemeinmedizin spricht Wolfgang Ziegler, der stellvertretende Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte – vor allem, weil auch der Bereitschaftsdienst modernisiert fortgesetzt werde.
Attraktivierung für junge Mediziner wichtig
Angesichts einer Pensionierungswelle sei es besonders wichtig, die Kassenverträge gerade für junge Kolleginnen und Kollegen attraktiv zu machen, so auch Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser.
Verwaltungsrat der ÖGK muss noch zustimmen
Von seiten der Gesundheitskasse betonte der Vorsitzende des Landesstellenausschusses Michael Pecherstorfer, dass es im Interesse der Versicherten weiterhin ein attraktives Sachleistungssystem gebe und die Patienten nicht direkt beim Arzt bezahlen müssten. Der Verwaltungsrat der ÖGK muss dem Verhandlungsergebnis allerdings noch zustimmen.