ILLUSTRATION – Hinter einer Lupe ist der Schriftzug „Vermisste Person“ auf einem Fahndungsaufruf auf der Internetseite des Bundeskriminalamtes (BKA) zu sehen.
APA/zb/Jens Büttner
APA/zb/Jens Büttner
Chronik

Hilfe für Angehörige von Vermissten

Am Freitag soll geklärt werden, ob es sich bei der Leiche, die in der Donau in Steyregg gefunden wurde, um den vermissten 42-Jährigen Mann aus Natternbach handelt. Menschen, die einen Angehörigen vermissen, finden bei einem Verein Hilfe.

Der Verein „Österreich findet euch“ wurde 2015 gegründet. Angehörige, die dort Hilfe suchen, müssen eine Abgängigkeitsanzeige vorlegen. Dann wird ein Vermisstenprofil erstellt und veröffentlicht, so der Vorsitzende Christian Mader, Beamter beim Bundeskriminalamt. In den 1990er-Jahren war er in Wien für die Vermisstenfahndung zuständig.

Unterstützung in rechtlichen Dingen

Die Betreuung der Angehörigen sei aber nicht nur in Form von Gesprächen und Medienarbeit wichtig, sondern auch in rechtlicher Hinsicht. „Das heißt: Was macht man, wenn ein Mensch verschwunden ist? Wer zahlt dann die Rechnungen? Wer ist für Besitztümer verantwortlich?“, so Mader. Es gebe beispielsweise die Möglichkeit, dass von einem Gericht ein Abwesenheitskoordinator bestellt wird.

30 offene Fälle in OÖ

Die Polizei in Oberösterreich habe durchschnittlich 3.000 Vermisstenfälle im Jahr, so Simone Mayr-Kirchberger von der Polizei. Derzeit seien dreißig offen, in diesen Fällen werde noch ermittelt. Viele Vermisstenfälle gebe es bei Jugendlichen, sagt Christian Mader. Diese gehen aber meist gut aus. Bei Erwachsenen bemerke man einen Anstieg bei den Vermissten, die an einer Demenzerkrankung leiden, so Mader. Wichtig sei schnell zu reagieren, wenn jemand verschwindet und etwa in den Sozialen Medien Suchmeldungen zu veröffentlichen.