Balkon am Linzer Rathaus
ORF\Kirchschlager
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Politik

„Balkon des Friedens“ am Linzer Rathaus

Der Balkon am Linzer Rathaus soll aus Gedenkgründen umgestaltet werden. Seit Adolf Hitler 1938 beim Einzug in Linz eine Rede hielt, wird der Balkon gemieden und seine Geschichte nicht thematisiert. Nun soll er als „Balkon des Friedens“ eine neue Bedeutung bekommen.

NEOS schlagen vor, den Balkon am Linzer Rathaus umzugestalten. Der Balkon gilt als belastet, seit Hitler 1938 vor vielen jubelnden Oberösterreicherinnen und Oberösterreicherin eine Rede hielt. Erinnerungskultur sei in der Stadt zwar stark verankert, aber über den Balkon werde geschwiegen, so NEOS. „Wichtig ist, dass der Balkon zum Thema wird – für alle, die das Rathaus in Linz betreten. Und das sind sehr viele Schülerinnen und Schüler, um die es mir natürlich vor allem geht, aber auch Touristinnen und Touristen“, so der Linzer NEOS-Gemeinderat Georg Redlhammer.

Keine baulichen Änderungen möglich

Da das alte Rathaus aber unter Denkmalschutz steht, sind bauliche Veränderungen nicht möglich. Wichtig sei die Diskussion darüber, finden auch ÖVP und Grüne. Auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) steht einer Veränderung positiv gegenüber. „Ich bin für jedes Projekt offen, das sich mit dem schweren historischen Erbe unserer Stadt beschäftigt“, so Luger. Es werde noch Diskussionen über die Art und Weise der Auseinandersetzung geben müssen. Dabei sollten auch Historikerinnen und Historiker eingebunden werden, so Luger.

FPÖ will sich bei Entscheidung enthalten

Die FPÖ hingegen meint, sich bei einer allfälligen Entscheidung der Stimme enthalten zu wollen, da der Balkon kein Thema sei, das man wieder aufgreifen solle.