Kugelbombe Kugelbomben
Pressefoto Daniel Scharinger
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Chronik

Kugelbomben wieder Hauptunfallursache

Silvester war einmal mehr geprägt von schweren Unfällen durch sogenannte Kugelbomben. Nicht nur im Innviertel, wo sich ein junger Mann im Gesicht verletzt hat. In Niederösterreich ist ein 18-Jähriger beim Zünden gestorben. Kugelbomben sind eigentlich nur für Großfeuerwerke gedacht.

Kugelbomben sind fast so groß wie Fußbälle und sorgen bei Großfeuerwerken für den kugelrunden Farbeffekt am Himmel. In Laienhänden haben sie nichts zu suchen, so der oberösterreichische Sprecher der Pyrotechniker, Ulf Busse. Kugelbomben seien reiner Sprengstoff, ummantelt nur mit Pappe.

Profis verwenden Fernzünder

Professionelle Pyrotechniker verwenden sie nur mit einem Fernzünder in einem Sicherheitsabstand von 150 bis 250 Metern – denn sie sind dafür gebaut, sofort zu zünden, um zur zumeist mit Musik unterlegten Choreografie bei Großfeuerwerken zu passen.

Ein eigens angebrachter Schwarzpulversack, die Treibladung, sorgt dafür, dass sie aus speziellen Rohren bis zu 250 Meter in die Luft geschleudert werden. Genau so werden sie aber in Tschechien an Laien verkauft – ohne Fernzünder oder Abschussvorrichtung und ohne Erklärung, wie man sie richtig zündet.

Sofortige Detonation bei Zündung mit Feuerzeug

Auch die Innviertler Kugelbombe war von einem tschechischen Stand. „Wahnsinn“, nennt das der professionelle Pyrotechniker. Laien zünden Kugelbomben immer wieder direkt per Feuerzeug, was unweigerlich zur sofortigen Detonation führe, so Busse. Zu Silvester vor vier Jahren ist in Eberschwang im Innviertel ein 17-Jähriger durch eine Kugelbombe gestorben.