Mutter Kind Pass mit Nadel
APA/BARBARA GINDL
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Chronik

Mutter-Kind-Pass: Ärzte weiter verärgert

Das Hin und Her um den Mutter-Kind-Pass ist seit Mittwoch um ein Kapitel reicher. Ab 2024 soll der Pass digitalisiert werden, mit mehr Untersuchungen vor der Geburt und mehr Geld für die Ärzte. Diese sehen jedoch ein weiteres Mal eine Ankündigung seitens der Politik, Taten folgten selten.

Das gelbe Büchlein und der Name haben 2024 ausgedient. Ab dann heißt der Pass Eltern-Kind-Pass und wird digital, etwa auch als App am Handy. Das Angebot besonders vor der Geburt wird erweitert um eine psychosoziale Beratung, ein weiteres Hebammen-Gespräch und eine zusätzliche Ultraschall-Untersuchung, so Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).

„Finale Gespräche waren offensichtlich Selbstgespräche“

Rauch kündigte auch an, dass es mehr Geld für die Ärzte geben werde. Es gebe entsprechende Gespräche. Fachvertreter Thomas Fiedler aus der oberösterreichischen Ärztekammer sagt: „Die Botschaft höre ich gerne, allein mir fehlt der Glaube. Man befindet sich in finalen Gesprächen, aber das waren offensichtlich Selbstgespräche. Mit uns wurde weder bezüglich Honorierung noch bezüglich Anpassung an die moderne Zeit, was die fachlichen Inhalte betrifft, gesprochen.“

Sollte es bei den Ankündigungen bleiben und sich nichts Weiteres tun, werde Oberösterreich – wie angekündigt – im nächsten Jahr Ende Juni aussteigen, so Fiedler. Ab dann müssten die Untersuchungen aus der eigenen Tasche bezahlt werden.