Dachstein Hallstätter Gletscher Klimawandel Klima Die Gletscherbilanz für die Hohen Tauern in Salzburg fällt für das ablaufende Jahr positiver aus als erwartet. Viel Neuschnee vor genau einem Jahr und im letzten Winter ließen den Sommerschnee als Schutz des Eises gut überdauern. Mittel- und langfristig haben sich die Chancen von Gletschern laut Experten dennoch nicht verbessert.
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
CHRONIK

Bergrettung warnt vor Gefahren am Gletscher

Selbst für erfahrene Alpinisten können die Geländegegebenheiten auf den Gletschern im Dachsteingebiet derzeit lebensgefährlich sein. Die Bergrettung appelliert, besondere Vorsicht walten zu lassen. Erst am Dienstag waren zwei tschechische Bergsteiger beinahe in eine Gletscherspalte gestürzt.

Die massive Erwärmung hat Auswirkungen auf die Gletschertypographie, sagt der Landesleiter der Bergrettung Oberösterreich, Christoph Preimesberger: „Gletscherspalten sind offen, Gletscherbrücken sind brüchig geworden. Ganze Teile des Gletschers sind kollabiert. Man sollte auf dem Hallstätter oder dem Gosauer Gletscher nur mit intensiver Vorbereitung unterwegs sein.“ Das bedeutet zum Beispiel, den Gletscher nur angeseilt zu betreten.

Schwierige Bergung aus Gletscherspalten

Notfallszenarien werden von der Bergrettung zwar regelmäßig trainiert – dennoch stellen Bergungen große Herausforderungen für die Rettungsmannschaften dar, so Preimesberger: „Wir hatten schon Fälle, wo die Spalte sehr schmal war, nur 20 oder 30 Zentimeter – und da hatten wir schon Probleme, die Verunglückten heraus zu bekommen. Manchmal muss man da sogar mit einem Presslufthammer arbeiten.“

Dazu komme, dass zuletzt oft sehr windige Verhältnisse am Dachstein geherrscht haben. Da dürfe man nicht davon ausgehen, dass innerhalb von 10 oder 15 Minuten ein Hubschrauber da sei, so Preimesberger. Die Folge können stundenlange Rettungsaktionen sein.