Photovoltaik Module
Pixabay
Pixabay
Wirtschaft

Frustration bei Photovoltaik-Besitzern

Besitzer von Photovoltaikanlagen haben zusehends Probleme, den überschüssig produzierten Strom ins Stromnetz zu leiten. Dazu braucht es eine Genehmigung des Netzbetreibers, und die kann dauern.

Wie im Fall von Karl Werner aus Pfarrkirchen bei Bad Hall: Er will auf seinem Haus in Pfarrkirchen bei Bad Hall eine größere Photovoltaikanlage errichten lassen. Um den überschüssigen Strom in das Netz einspeisen zu dürfen, braucht er die Genehmigung des Netzbetreibers. Er hat um die Genehmigung angesucht, und dann war monatelange Stille.

„Antrag in Bearbeitung“

Seine Anrufe beim Netzbetreiber wurden ignoriert, Nachfragen per E-Mail mit der lapidaren Antwort bedacht, dass sein Antrag in Bearbeitung sei. Auch Hilferufe an die Politik wurden seiner Meinung nach nur mit Floskeln beantwortet. Immerhin will Karl Werner 100.000 Euro in die neue Anlage investieren.

„Man ist als Einzelperson relativ hilflos“

Sein Engagement für die Photovoltaik hat bei ihm vor allem eines ausgelöst: „Frustration. Es gibt viel politischen Willen, der im Fernsehen und bei öffentlichen Auftritten bekundet wird, Stichwort Energiewende, Umstieg – die Realität hält mit dem aber einfach nicht Schritt. Man ist als Einzelperson relativ hilflos, man hat niemanden, an den man sich wenden kann, man kriegt keine Antwort, man kann nicht telefonieren, und man ist auf Warten reduziert. Und das ist frustrierend, weil es sich ja um ein für uns großes Investment handelt", so Werner.

„Stromnetz hält Unterschieden nicht stand“

Während der Recherchen des ORF Oberösterreich ist plötzlich der Bescheid bei Karl Werner eingelangt, dass er nun doch mit seiner Anlage Strom einspeisen darf. Bei Stromnetzbetreiber Netz Oberösterreich ist man sich des Problems bewusst. In manchen Gegenden Oberösterreichs wird der Anschluss neuer, und vor allem leistungsstarker Photovoltaikanlagen immer problematischer, räumt man ein. Das Stromnetz ist schnell belastet, es hält den Unterschieden nicht stand, wenn eingespeist und entnommen wird.

„Strom-Wegtransport ist der Flaschenhals“

Wolfgang Denk, der Sprecher der Netz OÖ sagt: „Einfach gesprochen ist es einfach so, dass der Verbrauch zu jedem Zeitpunkt gleich sein muss mit der Erzeugung des Stroms. Wenn jetzt in einem Ortsnetz ganz viel Photovoltaik angeschlossen wird, dann wird dieser Verbrauch, der diese Photovoltaikerzeugung konsumieren sollte, nicht da sein. Und dieser Strom muss wegtransportiert werden. Dieser Wegtransport ist der Flaschenhals für den Ausbau der Photovoltaik.“