TikTok
APA/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene
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Chronik

„Superkleberattacke“ war TikTok-Challenge

Eine überraschende Wende gibt es im Fall der vermeintlichen Superkleberattacke im Bezirk Ried. Nicht ein Partygast hatte das Mädchen und die junge Frau zusammengeklebt, sie waren es selbst. Die beiden sollen Videos aus dem sozialen Netzwerk TikTok nachgeahmt haben.

Die beiden, 17 und 19 Jahre alt, hatten Ende Februar behauptet, dass sie von einem Unbekannten bei einer Hausparty in Taiskirchen im Innkreis mit Superkleber zusammengeklebt worden wären – mehr dazu in ooe.ORF.at. Für die 19-Jährige endete der Abend im Krankenhaus in Ried, weil ihre Lippen so fest aneinanderklebten, dass sie ihren Mund nicht mehr öffnen konnte. Bei weiteren Befragungen durch die Polizei kam jetzt die Wahrheit ans Licht. Die Freundinnen hatten die Geschichte frei erfunden.

Beschuldigter hatte Alibi

Das Duo behauptete, dass ein Partygast den Klebstoff ohne Vorwarnung auf den Arm der 17-Jährigen gesprüht und dann den Arm auf den Mund der Freundin gepresst habe. Bei den Ermittlungen tauchten gewisse Unstimmigkeiten auf, so hatte der Beschuldigte etwa ein Alibi. Letztlich gaben die beiden zu, dass sie selbst es waren. Sie hätten eine Challenge auf einer Social-Media-Plattform nachgeahmt, und dabei sei das Ganze passiert.

Reihe von Anzeigen

Die Freundinnen wollten ähnliche Videos nachstellen, die auf TikTok kursieren. Als die 19-Jährige ihren Mund nicht mehr öffnen konnte, seien die beiden in Panik geraten. Für die beiden haben die Lüge und der Videodreh gravierende Folgen. Die junge Frau und das Mädchen werden bei der Staatsanwaltschaft Ried wegen Körperverletzung, Nötigung, Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung sowie Verleumdung angezeigt.