1934 in Wels geboren und aufgewachsen in Gunskirchen, führte Bauers Weg zuerst in den Spitzensport. Der Leichtathletik-Staatsmeister, der immer schon Künstler werden wollte, richtete sich bereits als Jugendlicher im Elternhaus ein kleines Atelier ein. Seine Reisen zu Wettbewerben ins Ausland verband Bauer immer mit Besuchen in Museen. Später, nach seinem Studium an der Linzer Kunstuniversität, entwickelte der Konzeptkünstler eine ganz eigenständige skulpturale Sprache.
Wort und Skulptur
Sein außergewöhnliches Werk wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Alfred Kubin Preis. Mit Sprache und Farbe beschäftigte sich der vielseitige Künstler, der u.a. Mitglied der Künstlervereinigung DIE FORUM Wels war, intensiv. Er verband Wort, Zeichnung, Skulptur und Landschaft in seinen Werken. Unter anderem entwarf er Plastiken, die berührt werden dürfen. Er sei eben mit dem Haptischen aufgewachsen, sagte der Sohn eines Landwirts, in einem Interview mit dem ORF OÖ, der sein ganzes Berufsleben als Beamter gearbeitet und Kunst in seiner Freizeit ausgelebt hat.
Seiner Zeit voraus
Diese Sinnlichkeit spürt man auch in den Werken, des in der Nacht auf Mittwoch verstorbenen Künstlers, der 88 Jahre alt wurde. Als Konzeptkünstler war Josef Bauer in der Szene bekannt. In der breiten Öffentlichkeit gelangte er erst spät zu Ruhm, obwohl Josef Bauer manches, was als neu gefeiert wurde, etwa als Körperkunst, Jahre vorweggenommen hat.
Stelzer: „ein Virtuose der Kunst“
„Josef Bauer war ein Virtuose der Kunst, der es verstanden hat, künstlerische Formen in einzigartiger Weise zu verbinden, und dadurch zu einer für sein Werk prägenden unnachahmlichen künstlerischen Sprache zu finden. Unser Beileid gilt seiner Familie", so Stelzer. Das Land Oberösterreich werde sich an Prof. Josef Bauer immer mit Respekt, Anerkennung und Wertschätzung erinnern.