Für Kinder von fünf bis elf Jahren ist die CoV-Impfung schon verfügbar. Wie gut sie angenommen wird, ist regional sehr unterschiedlich und deckt sich mit der allgemeinen Impfskepsis im Land. In jenen beiden Bezirken, mit der niedrigsten Durchimpfungsrate, nämlich Braunau und Schärding, sind auch die wenigsten geimpften Kinder zu Hause.
Bezirk Braunau: Zurückhaltung bei Kinderimpfung
Braunau liegt im Vergleich auch bei der Kinderimpfung weit hinter den anderen Regionen in Oberösterreich. Jedes zehnte Kind ist dort gegen das Coronavirus geimpft. Zum Vergleich: Beim Impfkaiser, dem Bezirk Urfahr-Umgebung, sind es fast drei Mal so viele Kinder, nämlich knapp 29 Prozent der Fünf- bis Elfjährigen. Jene Bezirke, in denen generell mehr als zwei Drittel der Landsleute gegen das Coronavirus geimpft sind, liegen auch bei der Kinderimpfung vorne.
Gründe der impfskeptischen Eltern
Eine Studie des Linzer Marktforschungsinstitutes IMAS hat im Jänner unter anderem die Gründe erfragt, die gegen eine CoV-Impfung bei den eigenen Kindern sprechen. Dabei sind Antwortmöglichkeiten vorgeben worden. Auf Platz eins landete die Antwort: „Trotz CoV-Impfung kann man das Virus weitergeben“ – 77 Prozent der Befragten haben diese Antwort gewählt. Die Antwort: „Trotz CoV-Impfung kann man erkranken“ haben 72 Prozent gewählt.
Sorge über ausreichende Sicherheit und Schäden
Die Befragten machen sich auch Sorgen um ihre Kinder, denn 75 Prozent haben geantwortet, dass die CoV-Impfstoffe ihrer Meinung nach nicht ausreichend für Kinder getestet sind und 68 Prozent haben davor Angst, dass die CoV-Impfung bei ihren Kindern zu gesundheitlichen Schäden führt, so das Ergebnis der IMAS-Studie im Jänner. „Unverträglichkeit und Coronavirus-Leugnung spielen hierbei eine untergeordnete Rolle“, heißt es in der IMAS-Studie.
Hälfte hat kein Interesse an Kinderimfpung
Diese IMAS-Befragung hat gezeigt, dass rund die Hälfte der Befragten mit Kindern bis 18 Jahren im Haushalt kein Interesse an der Impfung der eigenen Kinder hat. Etwa ein Viertel zeigt allerdings großes Interesse an der CoV-Impfung für ihre Kinder, so das IMAS-Ergebnis.
Land OÖ will Eltern mehr aufklären
Das Land ist der Meinung, dass die Eltern nicht gut genug über die CoV-Schutzimpfung bei Kindern aufgeklärt worden sind und plant eine Informationskampagne. „Die IMAS-Studie zeigt uns, dass die Unsicherheit bei den Eltern für diese Impfung ausgeprägt ist. Es braucht daher eine sehr zielgruppenspezifische Informationsbereitstellung für die Eltern, die durch die Kinderärztevertreter in der Ärztekammer, Kinderärzte aus den Oberösterreichischen Spitälern und dem Oö. Landeskrisenstab gemeinsam erarbeitet werden soll", so LH-Stv. und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP).
In Angriff genommen werden soll dies sobald die Schutzimpfung für Kinder unter fünf Jahren erfolgt ist, was demnächst soweit sein sollte, so Haberlander weiter.