Ältere Frau greift zum Telefon
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Chronik

Massiver Anstieg an Betrugsversuchen

Täglich versuchen Betrüger, Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. In zehn Jahren haben sich die Fälle fast verdoppelt, wie eine Statistik zeigt, die dem ORF Oberösterreich vorliegt.

2011 gab es in Oberösterreich 3.783 Straftaten. Rund 700 – also etwa ein Fünftel – wurden damals mithilfe des Internets verübt. 2020 ist die Zahl der Betrugsfälle in Oberösterreich auf insgesamt 5.875 gestiegen. Und inzwischen finden knapp 2.800 über das Internet statt. Die restlichen Betrügereien passieren übers Telefon oder auf die Art und Weise, dass etwa falsche Polizisten an der Haustüre läuten.

Weibliche Computerstimme mit Wiener Vorwahl

Jüngste Masche der Betrüger sind Anrufe, die von Computerprogrammen vorgenommen werden. Dabei scheint auf dem Handy-Display eine Nummer mit der Wiener Vorwahl 01 auf. Nimmt man den Anruf an erklärt eine computergenerierte Stimme auf Englisch im Namen der Polizei, dass die persönlichen Daten des Angerufenen im Zuge einer Straftat mit Drogen und Waffen aufgetaucht sind. Für nähere Informationen solle man die Ziffer 1 drücken, danach folgt eine Zahlungsaufforderung. Die Polizei rät, sofort aufzulegen und die Telefonnummer zu blockieren.

Telefonnummern werden gekauft

Auch wer nicht im Telefonbuch steht, kann solche Anrufe erhalten. Denn die Betrüger suchen die Nummern nicht selbst, sondern kaufen diese in Datenpaketen von externen Dienstleistern zu, so die Polizei. Woher die Nummern stammen, werde man kaum herausfinden, weil sie meist bei Firmen im Rahmen eines Datendiebstahls „abgesaugt“ worden seien.

Anlagenbetrug und Produkte, die es nicht gibt

Zu den häufigsten Maschen gehört neben dem Anlagenbetrug mit hohen Gewinnversprechungen auch der Betrug mit Bestellungen. Hier stehen Online Produkte zum Verkauf, die es in echt gar nicht gibt. Die Polizei warnt ausdrücklich davor, private Daten und Informationen am Telefon oder im Internet bekannt zu geben.

Anrufe vom Staatsanwalt oder der Polizei

Eine weitere Masche: Ein vermeintlicher Staatsanwalt oder ein Polizist ruft an und erzählt von Einbrüchen in der Nachbarschaft. „Zur Sicherheit“ solle man alle Wertgegenstände zusammenpacken und vor die Haustüre stellen, damit sie angeblich in Sicherheit gebracht werden können. Auch hier rät die Polizei, sofort aufzulegen. Im Zweifelsfall könne man sich auch immer an die nächstgelegene Polizeiinspektion wenden.

Übrigens: Fast 60 Prozent der Fälle werden von der Polizei auch aufgeklärt.