Ein Covid-19 Schnelltest, der ein positives Ergebnis anzeigt
APA/ROLAND SCHLAGER
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Coronavirus

CoV-Medikamente über Hausarzt erhältlich

Patienten, die ein erhöhtes Risiko haben, an CoV schwer zu erkranken, erhalten ab sofort über den Hausarzt Zugang zu Covid-Medikamenten. Das teilte der Krisenstab des Landes am Dienstag mit. In das Spital muss man trotzdem, aber nur zu einer ambulanten Behandlung.

Bisher wurden die von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zugelassenen Medikamente nur in den Krankenanstalten bei Hochrisikopatienten eingesetzt, heißt es in der Aussendung des Landes am Dienstagnachmittag. Jetzt finden diese Medikamente auch Einzug bei jenen, die sich zuhause auskurieren. Sie nehmen die Medikamente allerdings nicht zuhause ein, sondern müssen für eine ambulante Behandlung in ein Krankenhaus.

Behandlung in den ersten fünf bis sieben Tagen sinnvoll

Zeitgleich mit dem Absonderungsbescheid erhält man eine Information von der Behörde. Auf wen die darin angeführten Risikofaktoren zutreffen, der soll sich bei seinem Hausarzt melden und beraten lassen. Das sollte rasch geschehen, denn eine medikamentöse Behandlung ist vor allem in den ersten fünf bis sieben Tagen sinnvoll.

„Hausärzte kennen ihre Patienten am besten“

"Die Hausärztinnen und Hausärzte kennen ihre Patientinnen und Patienten am besten und können daher optimal beratend zur Seite stehen bzw. auch am besten von den Vorteilen überzeugen, wenn Skepsis besteht“, so Landeshauptmannstellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) am Dienstag in einer Aussendung. Sie verweist darauf, dass diese Personen, während des gesamten Prozesses – von der Indikation bis zur Durchführung – stets von den Expertinnen und Experten begleitet werden.

Nach Infusion noch 30 Minuten zur Beobachtung bleiben

Wenn man übereinkommt, dass diese Therapie sinnvoll ist, wird man an ein Spital überwiesen und dort in einer vom üblichen Spitalsbetrieb abgeschirmten Ambulanz unter ärztlicher Aufsicht mit einem der neuen CoV-Medikamente behandelt. Nach einer Infusionstherapie muss man etwa 30 Minuten zur Beobachtung in der Ambulanz bleiben.

Anzahl schwerer Verläufe soll verringert werden

„Wir sehen auch bei Omikron, insbesondere bei Ungeimpften, leider sehr schwere Verläufe. Mit den uns jetzt auch für den ambulanten Bereich zur Verfügung stehenden Medikamenten werden wir die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe in einer sogenannten Postexpositionsprophylaxe verringern können“, so Tilman Königswieser, Ärztlicher Direktor des Salzkammergut Klinikums und Mitglied des Krisenstabs. Allgemein gelte jedoch, dass die Impfung weiterhin der beste und verträglichste medikamentöse Schutz vor Covid sei, so Königswieser.