Wolfgang Hattmannsdorfer
Land OÖ
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Politik

Hattmannsdorfer für „Integration durch Deutsch“

Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) hat sein Programm als Landesrat für Soziales, Integration und Jugend vorgestellt. Im Pflegebereich setzt er in vielem auf die Fortführung von Bewährtem, im Integrationsbereich will er mit „Integration durch Deutsch“ eine neue Leitlinie verankern.

Im Wahlkampf hatte die ÖVP – mit dem Neo-Landesrat als Kampagnenmanager – auf eine harte Kante beim Thema Integration gesetzt. Man wolle prüfen, welche Landesförderungen man an Deutschkenntnisse knüpfen könne, so die Ansage. In seinem eigenen Bereich kann er sich vorstellen, dass „das Vermitteln der deutschen Sprache ein Gradmesser“ für Integrationsförderungen sein werde – also beispielsweise Leistungen daran geknüpft werden, ob Vereine Deutschkurse anbieten. Welche Leistungen anderer Ressorts für eine Koppelung an den Sprachaspekt infrage kommen, wollte Hattmannsdorfer noch nicht beantworten, das werde man erst prüfen. Wichtig sei, dadurch einen Lenkungseffekt zu erzielen. „Förderungen im Pflege-oder Gesundheitsbereich sind dafür völlig ungeeignet“, betonte er.

Pflegeberufe sollen attraktiver werden

In der Pflege setzte er auf eine Attraktivierung des Berufs, denn bis 2025 werde man 1.600 Arbeitskräfte zusätzlich brauchen. Geld sei dabei nur ein Aspekt unter vielen, Hattmannsdorfer will vor allem an den Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen schrauben – etwa mit Stipendien, der Ausweitung der Pflegeausbildung an landwirtschaftlichen Fach- und an Bundesschulen, der Umsetzung des Lehrberufs Pflege sowie einer organisatorischen Entlastung der Beschäftigten von der Dokumentation bis zur Hauswirtschaft.

Skeptisch gegenüber Anstellungsmodell

Ein Ausbau der mobilen Pflege und mehr Angebote für Tages- und Kurzzeitbetreuung sollen pflegende Angehörige entlasten. Einem Anstellungsmodell für diese Gruppe steht der neue Landesrat in der Altenpflege skeptisch gegenüber, das von seiner Vorgängerin begonnene Pilotprojekt für Angehörige von Menschen mit Beeinträchtigungen will er aber weiterführen. Von 2022 bis 2025 sollen jedes Jahr 100 zusätzliche Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigung geschaffen werden. Zudem ist eine Demenzstrategie in Planung. Auf Bundesebene will Hattmannsdorfer Druck in Sachen Pflegereform machen.

SPÖ von Ankündigungen enttäuscht

Die SPÖ-Pflegesprecherin im Landtag, Gabriele Knauseder, zeigt sich von Hattmannsdorfers Ankündigungen enttäuscht. Er habe sich zu sehr mit türkisen Machtspielen beschäftigt und zu wenig mit der Realität auseinandergesetzt. Sie fordert eine bessere Aufteilung der Arbeit und mehr Personal, eine finanzielle Absicherung während der Ausbildung und einen gerechten Lohn.